Category: ARCHIV RADTOUREN


Heute bin ich genau vier Wochen unterwegs, das ist kaum zu glauben. Diesen Tatbestand gilt es zu „feiern“, deswegen ist absolutes „easy going“ angesagt.

Durch herrliche Kiefernwälder bin ich entlang des Strandes hier nach Palanga gerollt. Das ist so etwas wie das Westerland von Litauen. Wunderschöner Strand aber ein großer Menschenauftrieb.

Gerade habe ich mir eine leckere Portion des litauischen Nationalgerichtes „Cepelinai“ gegönnt. Wer ohne zu googeln weiß was es ist, kann das ja posten.

Ich werde jetzt ein bisschen Strand genießen und dann heute in Klaipeda übernachten.

 

Es war ein wunderbar sonniger Nachmittag, nicht allzu heiß, perfekt zum Radfahren. Aus Liepāja hinaus führte mich wieder ein perfekter Radweg entlang des Strandes.

Aber irgendwann war Schluß mit lustig und es ging auf der A 11 stramm nach Süden in Richtung Litauen. Zwischendurch noch ein kleiner Abstecher nach Bernāti, dem westlichsten Punkt Lettlands. Gegen 19:30 Uhr bin ich „an der Grenze“. Heute vor einer Woche bin ich bei Aināzi nach Lettland gekommen und eine Woche später habe ich die komplette Küste Lettlands (rd. 600 km) abgefahren und zwei interessante Tage in der Landeshauptstadt Riga verbracht.

Mit Litauen bin ich jetzt im vierten Land meiner Sommertour 2012 angekommen.

Šventoji ist ein großer Sommerferienort mit endlosem Sandstrand und heute am Sonntagabend sind Menschen ohne Ende unterwegs (bin ich nicht mehr gewöhnt).

Gottseidank habe ich ganz am Ende ein wunderbares ruhiges Grundstück zum Campen gefunden.

Ein Bier kurz nach dem Sonnenuntergang (geht jetzt hier oben kurz nach 21 Uhr unter) am menschenleeren Strand und jetzt ein tiefer Schlaf nach dem doch ziemlich „langen Ritt“ heute.

 

Spät losgefahren, aber trotzdem flüssig vorwärts gekommen. Guter Tipp unterwegs von zwei deutschen Radlern nicht die Schotterstrecke an der Küste zu fahren.

Hier in Liepāja (hieß mal Libau), der immerhin drittgrößten Stadt Lettlands, ist es ein wenig trostlos am Sonntagnachmittag. Die Stadt mit ihrem Kriegshafen spielte im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle. Später haben die Russen im Stadtteil Karosta wichtige militärische Einrichtungen unterhalten. Ist alles dem Verfall preisgegeben.

Ein kurzer Essenstopp gibt mir Gelegenheit den kenianischen Dreifacherfolg im olympischen Marathon live mitzuerleben.

Fahre jetzt weiter nach Süden in Richtung Litauen, solange ich heute Lust zum Fahren habe.

 

Sehr langsamer Start in diesen herrlich frischen und sehr sonnigen Sonntag. Ich genieße noch eine Tasse ausgezeichneten Capuccino bevor ich mich nach Liepaja aufmache und damit dann schon fast die Grenze zu Litauen erreiche.

In einem richtigen Bett schläft es sich doch etwas besser als in meinem schönen Zelt.

 

Ventspils erhält von mir den Titel „fahrradfreundlichste Stadt des Baltikums“. Sensationelle Radwege in die Stadt hinein, durch die Stadt und auch wieder hinaus. Respekt !! Auch wenn wenige Kilometer nach Verlassen der Stadt eine 15 km lange Naturpiste zu bewältigen war.

Bei meinem Treffen mit den rotarischen Freunden aus Riga empfahl mir einer – falls ich nach Jurkalne komme – im Hotel Zaku Krogs einzukehren. Genau das habe ich dann am Nachmittag auf dem Weg von Ventspils nach Süden getan.

Zum einen wurde es ziemlich frisch im Laufe des Nachmittags, zum anderen hatte ich nach zwei Tagen Zelt und „Thermarest“ mal wieder Lust auf ein richtiges Bett. Auch musste meine ganze technische Ausrüstung unbedingt wieder ans Stromnetz.

Zum Abendessen habe ich zum ersten Mal in meinen Leben Elch-Steak gegessen, das musste ich einfach probieren. Schmeckt ein bisschen nach Wild, die Pilzsoße dazu fand ich am Besten.

Hier in Jurkalne machen etliche Letten mit ihren Familien Urlaub, der Strand ist unendlich lang und gilt mit seiner bis zu 20m hohen Klippe als besonders sehenswert.

Es steht auch ein Denkmal am Ufer der Ostsee für diejenigen Letten die im Winter 1944/45 versucht haben, vor der anrückenden „Roten Armee“ über die eisige Ostsee nach Gotland in Schweden zu fliehen.

Einige Anmerkungen zu meinen Wahrnehmungen hier in Lettland:

  • Es fühlt sich etwas „russischer“ an, in Sprache und Umgang, als Estland.
  • Nochmal zum Thema Frauen, also in Riga habe ich tatsächlich eine ganze Reihe wirklich schöner Frauen gesehen !
  • In jedem Lokal in dem ich war, dudelte sehr laute und meist schreckliche Musik
  • Die Letten haben sich riesig gefreut über ihre Goldmedaille im BMX-Fahren und die Bronzemedaille im Beach-Volleyball der Männer
  • Die Umgangsformen unterscheiden sich häufig von unseren Gewohnheiten
  • Ein Lichtblick ist die junge Generation, ich habe sehr viele nette Jugendliche begegnet, da wachsen Europäer heran
  • Die Letten sind begeisterte Beerensammler im Sommer, da kriechen hunderte durch die unendlichen Wälder. Der Blaubeerkuchen den es oft gibt, ist aber auch wirklich lecker
  • Riga ist eine sehr interessante und besuchenswerte Stadt, die Strände an der gesamten Küste sind unendlich lang, allerdings mit wenigen Ausnahmen auch unendlich einsam
  • Es ist ja hinlänglich bekannt, dass sowohl die Esten als auch die Letten leidenschaftliche Sänger und Sängerinnen sind, sie haben sich ja quasi die Unabhängigkeit Anfang der 90er Jahre ersungen. Ich habe jetzt hier im Hotel eine Live-Darbietung einer gesangesfreudigen Gesellschaft. Ich muss sagen das hört sich sehr gut an !

Gute Nacht für heute !