Es ist wie immer ein komisches Gefühl, wenn etwas, was einen sehr lange beschäftigt hat im Vorfeld, plötzlich Vergangenheit ist.

Ich habe insgesamt vierzig sehr intensive Tage erlebt und dabei nie das Gefühl von Langeweile oder gar Einsamkeit gehabt.

Meine Erwartungen an Länder, Städte, Menschen und Landschaften wurden in großem Maße erfüllt. Die Bilder die ich so im Kopf hatte, speziell was die Natur im Baltikum betrifft wurden deutlich übertroffen.

Ich hatte wahnsinnig viel Glück, überwiegend bestes Radwetter, gerade mal zwei Tage Regen und den nicht einmal ganztägig. Keine einzige Panne !! Nur ein kleiner Hinfaller im Sand in Estland.

Keinerlei Bedrohungen oder gefährliche Momente in der Begegnung mit Menschen. Drei Hundeattacken, davon eine ziemlich grenzwertig.

Es gab sicher einige brenzlige Situationen im Verkehr, aber selbst die berüchtigten polnischen LKW-Fahrer waren faire Partner auf der Straße.

Natürlich sind rund 250 Stunden Radfahren nicht in jeder Minute lustig, da gab es Phasen, wo ich mich richtig gequält habe, aber überwiegend war es Vergnügen.

Mein „Blauer Elephant“ hat sich bestens bewährt. Einige kleine Anpassungen werde ich mit Tino Hasenstab diskutieren. Vielen Dank nochmal an alle, die ihr Scherflein dazu beigetragen haben.

Die Highlights waren sicher die gigantische Natur, hunderte Kilometer menschenleerer Strände, die beiden estnischen Inseln Saarema und Hiiumaa und der litauische Teil der Kurischen Nehrung.

Begeistert haben mich im städtischen Bereich Helsinki und Danzig. Tallinn ist ebenfalls sehenswert. Riga ging nicht so an mich und Kaliningrad fand ich eher „schräg“. Als Perle würde ich Tartu in Estland, das ehemalige Dorpat bezeichnen, wer Remmidemmi an Stränden mag der ist mit Palanga (Litauen) und Sopot (Polen) aber auch Pärnu (Estland) gut bedient. Klaipėda und Ventspils waren okay, aber nicht aufregend.

Mit Ausnahme der russisch dominierten Welt in Estland und dem sog. Kaliningrader Gebiet bin ich meist auf sehr aufgeschlossene und hilfsbereite Menschen gestoßen. Die Generation der unter 40-Jährigen konnte in allen Ländern ordentlich Englisch, so dass eine Verständigung unproblematisch immer möglich war.

Der Einkauf der täglichen Grundbedürfnisse wie Wasser, Obst, Kuchen und sonstige Lebensmittel war völlig problemfrei, fast überall konnte alles zu jeder Zeit gekauft werden.

Ich habe diesmal einen guten Mix aus Hotel- und Zeltübernachtung hinbekommen. Klar dass ich gerade bei den „freien Tagen“ in den großen Städten im Hotel war. Insgesamt habe ich 11x gezeltet. Die Zeltvariante ist zweifelsfrei die wesentlich stärkere kommunikative Variante.

Ich hatte keinerlei gesundheitliche Probleme über die ganze Tour.

Es hat Spaß gemacht quasi als „eigenes Tagebuch“ zu bloggen, wohl wissend, dass weit über 100 Leser zu Hause meine „Taten“ mit echtem Interesse verfolgt haben.

Danke für alle Kommentare und E-Mails, das ist immer echte Motivation.