Category: 2011 ALLGÄU – NECKAR


Um 5:00 Uhr bin ich von einem heftigen Gewitter in Marbach geweckt worden. Das hieß erstmal in Alternativen denken. Als ich um 6:30 Uhr einen Blick zum Himmel riskierte war viel blauer Himmel zu sehen.

Um 8:00 Uhr saß ich auf dem Rad mit dem ersten Teilziel Heilbronn. Es war ein herrlicher Morgen mit klarer Luft, trotzdem bekam ich keinen Druck auf die Pedale. In Lauffen am Neckar nach guten 30 km, dachte ich sogar kurzzeitig an einen Zug ab Heilbronn.

Eine ausgiebige Mittagspause in Heilbronn verband ich mit der Entscheidung über die Hügel bis Amorbach zu fahren und mich dort ggf. von Julian abholen zu lassen. Aber es kam anders. Plötzlich hatte ich gute Beine und auch die nötige Motivation. Am Ende der herrlichen Abfahrt von Mudau nach Amorbach war klar, ich radle bis Goldbach. Nach 177 km bin ich gegen 20:00 Uhr vor der Haustür abgestiegen. Ab und zu gab es zwar ein paar drohende Gewitterwolken und auch ein bisschen Blitz und Donner, nass geworden bin ich aber nicht.

650 km in 5 Tagen nach eher zögerlichem Beginn am Montag mit der Durchquerung des Allgäus und der Schwäbischen Alb und dem heutigen Auf und Ab im Neckar-Odenwaldkreis haben meine Lust auf Strecke total erfüllt.

Schön auch wieder zu Hause zu sein.

Heute war es sehr heiß und hinauf auf die Alb mächtig anstrengend. Meine Beine waren im Gegensatz zu gestern aber in Ordnung. Gleich hinter Blaubeuren ging es erst sehr lang gezogen hinauf und später immer steiler werdend.

Eine Passage bin ich dann gleich doppelt hinauf und hinab gefahren, weil ich irgendwie nicht genau wusste wo mein Weg jetzt hingeht. Die 5 km lange Abfahrt hinunter an die A 8 nach Kirchheim/Teck war sensationell. Bei 70 h/km wurde mir ein bisschen bange mit den Taschen hintendrauf. Wenn du da ins Wackeln kommst ist „Fliegen angesagt“.

Nach rund 80 km bin ich bei Wendlingen an den Neckar gekommen und an ihm entlang flussabwärts durch Esslingen, Stuttgart und Ludwigsburg nach Marbach gefahren. Im Hotel Schillerhof übernachte ich. Beim Abendessen bin ich mit zwei einheimischen Radfahrern ins Gespräch gekommen und habe viel über die Gegend erfahren.

Morgen ist Finaltag dieser Tour. Es sind auch wieder Gewitter angesagt, mal sehen wie weit ich kommen werde, ohne Zug wird es nicht gehen, da ich den Samstag nicht anknabbern möchte.

Einen strammen Radtag habe ich heute in der „Dieter Baumann – Stadt“ Blaubeuren ca. 20 km westlich von Ulm beendet. An der Iller entlang ging es den ganzen Weg nördlich bis nach Ulm.

Ich kam heute Morgen nach der Abfahrt ins Illertal kaum in die Gänge. Schwere Beine und „schwach“ im Kopf habe ich mich bis ca. 70 km hingequält. Ein ca halbstündiges Nickerchen und dann ein Espresso in Illertissen haben mir auf einmal wieder Druck zurückgebracht.

Locker bin ich dann bis Ulm geradelt und weiter an der Blau entlang ins malerische Blaubeuren am Fuße der Alb. Im Hotel Ochsen habe ich ein ordentliches Zimmer bezogen, leckere frische Steinpilze gegessen und nach einer Runde durch den Ort den Abend mit FC Bayern – FC Zürich beschlossen.

Ein sensationeller Bike-Tag war das heute. Den ganzen Tag quer durch das Allgäu, vom Ostallgäu ins Oberallgäu und runter ins Illertal. Neuschwanstein und Hohenschwangau wie hingemalt. Aus Füssen bin ich allerdings gleich wieder geflüchtet, die Stadt war zum Bersten voll mit Besuchern. Die Höhenmeter habe ich gottseidank nicht gezählt, aber 2000 waren es locker. Eine grandiose Abfahrt hinab in Richtung Immenstadt und dabei den Grünten for Augen.

Gegen 18:00 Uhr entscheide ich mich für eine Übernachtung in Kempten. Ich steuere den Fürstenhof an und bekomme erklärt, dass im ganzen Raum Kempten keine Zimmer frei sind, da die Allgäuer Festwoche als Publikumsmagnet alle Kapazitäten fordert. Na primel !

Der nette junge Mann im Fürstenhof klemmt sich ans Telefon und organisiert mir ein Zimmer im Hotel Höhenblick in Haldenwang, ungefähr 15 km nordöstlich von Kempten und wie der Name vermuten lässt ziemlich auf der Höhe. Was soll’s, gegen 19:30 Uhr checke ich ein, ein einfaches ordentliches Haus mit guter Küche. Von meinem Bett aus kann ich gigantisch weit gucken. Was braucht der Mensch mehr. Und morgen früh heisst das eine Superabfahrt hinunter ins Tal der Iller.

Eine Woche waren wir zu Gast bei unseren Freunden Klaus und Karin in Mürnsee bei Bad Heilbrunn. Es war eine pfundige Woche, drei Bergtouren (2 mit Marion und 1 mit Julian und seiner Freundin Kim) und ein bisschen Radfahren im Alpenvorland.
Heute Morgen habe ich mich dann etwas zögerlich aufs Rad gesetzt und bin im heftigen Regen in Richtung Allgäu geradelt. Die meiste Zeit habe ich mich dabei am Radweg „Königsee – Bodensee“ orientiert.
Nach meiner Mittagspause in Eschenlohe kam dann die Sonne durch und ich habe mich aus den Regenklamotten gepellt. Leider hielt das nicht wirklich lange und schon knapp 20 km später habe ich gerade noch einen Unterstellplatz gefunden, bevor ein 30 minütiges Gewitter herunter kam.
Als ich die Wieskirche erreicht habe war schon wieder Blitz und Donner über den Allgäuer Bergen zu sehen und den nächsten heftigen Guß überbrückte ich in einem Café direkt an der Wieskirche.
Gegen 18:00 Uhr bin ich dann abgestiegen und habe Quartier im Hotel Sonnenbichl bezogen. Nach einer zwingend notwendigen Radreinigung hat mir dann eine ausgiebige Dusche sehr gut getan.
Ich weiss im Moment noch nicht genau wie die Route aussehen wird, an der Nord-Süd-Verbindung Allgäu – Würzburg bin ich schon mal vorbeigefahren.
Mal sehen wo der Wind mich morgen hintreibt, die Wetterprognose jedenfalls ist sehr positiv.