Die Nacht m Zelt war okay, allerdings bereits um 4:30 Uhr zu Ende, da wurde es hell. Um 5:00 Uhr begann ich einzupacken, das nasse Überdach und den nassen Zeltboden natürlich auch. Zwei Kekse und einige Schlücke Wasser, mehr war nicht drin. Abfahrt gegen 5:45 Uhr, Ziel war jetzt Loksa der größte Ort des Nationalparks und ca. 16 km entfernt mit der Hoffnung auf ein Frühstück. Um 6 Uhr war weder ein Mensch auf der Straße noch irgendwo ein Laden geöffnet. Also weiterfahren In der fast unberührten Natur auf dieser Halbinsel. Zwischendurch gönnte ich mir zwei Hände voll frisch gezupfter Blaubeeren.
Gerade als es zu nerven begann, quasi nüchtern 30 km zu radeln, kam ich nach Viinistu. Gegenüber vom Kunstmuseum gibt es ein relativ neues Hotel, welches noch verschlossen war. Eine freundliche junge Dame öffnete mir und auf meine Frage nach einem Kaffee erklärte sie mir, dass ich gerne am Frühstücksbüffet der Hotelgäste teilnehmen könnte. Das Tat ich auch entsprechend und verzehrte die geforderten 6,50 € sicher mehrfach.
Blieb noch das Problem des nassen Zeltes im Gepäck, welches ich aber an einem malerischen Platz direkt an einer Bucht, kurze Zeit später in aller Ruhe trocknen konnte.
Auf dem Weg nach Palmse, einem der herrlich restaurierten Gutshöfe hier oben, kam es dann zu einem Wettkampf mit einem mächtigen Gewitter, welchen ich um Haaresbreite gewann.
Nach ausgiebiger Regenpause in der Gutsschänke lag dann noch ein länger Radnachmittag bis Rakvere vor mir. Gegen 19 Uhr erreichte ich dieses Städtchen mit rund 16 Tsd. Einwohnern unterhalb der malerischen Wesensburg. Ich quartierte mich in einem kleinen ordentlichen Hotel ein um ganz nebenbei meine rund 50 Schnakenstiche, vom Zeltaufbau gestern in kurzer Hose, zu versorgen.
Morgen geht es weiter in den äußersten Osten Estlands.