Ich verlasse Helsinki mit der komplett ausgebuchten Fähre nach Tallinn. Mit dem Fahrrad darf ich als allererster an Bord, nach mir kommen 1000 Finnen und Russen, deren wichtigstes Ziel eine der vielen Bars an Bord ist.

In Tallinn angekommen gönne ich mir ein Mittagessen am Hafen und dann geht die Radtour los. Natürlich verfahre ich mich erstmal und brauche eine Weile bis ich auf den Radweg Nummer 1 komme (bitte nicht als deutschen Radweg vorstellen, das ist nur eine Markierung, aber ziemlich gut).

Die Sonne scheint und ich habe Natur satt. Meer und Wald wechseln mit Passagen durch Agrargebiet ab. Gegen 17 Uhr stoße ich auf einen wunderschön gelegenen kleinen Wasserfall.

Ich kann mich nicht so recht entscheiden, was ich will – Hotel oder Zelt -. Die Entscheidung wird mir ganz schnell abgenommen. Ein Hotel gibt es auf dieser Halbinsel im Laheema-Nationalpark nicht. Gegen 20 Uhr bin ich in Lessi, am Ende der Welt. Auf einem herrlich gelegenen Grundstück am Wasser bieten mir die Eigentümer ein Stück des Gartens für mein Zelt, später gibt es sogar noch einen leckeren Tee zu meinen Keksen und meinem Studentenfutter (mehr war nicht zum Abendessen).