Category: ARCHIV RADTOUREN


Saint Louis – Ruhetag 2

Ausschlafen und langsam in den Tag starten. Erledige ein paar Besorgungen und fahre in den Zoo von STL.

Laut Plakatierung der „schönste Zoo in den Staaten“. Eintritt immer und für alle frei. Entsprechend viel ist auch los. Fahre mit dem Bähnchen durchs Gelände und wandere ein wenig herum. Ganz nett – aber nicht der „burner“.

Auf meiner Liste von Kate stehen noch die „Toasted Ravioli“. Bei Google wird Anthonino‘s Taverna hoch gelobt. Bingo – war ein Treffer. Sehr schönes Lokal und die Ravioli absolute Spitze.

Ein etwa einstündiger River-Cruise zeigt mir die Stadt vom Fluß aus.

Welche Überraschung – es gibt heute ein zweites Spiel im Busch Stadium!? Ich kaufe mir auf der Straße ein Ticket und gehe spontan zum Spiel der STL Cardinals vs. Kansas City Royals. Ist quasi ein Lokalderby, da Kansas City nicht in Kansas liegt, sondern ebenfalls in Missouri.

Ich habe keine Ahnung wie das Spiel geht – das Stadion ist auf jeden Fall der Hammer.

Nach einer Stunde wird mir langweilig – bleibe max. bis 8 pm – das genügt mir glaube ich. Bin dann auch gegangen und habe im Hilton noch ein IPA getrunken – mit Blick aus dem 26. Stock ins Busch Stadium.

Saint Louis – Ruhetag 1

Heute ist Memorial Day – hier Downtown Saint Louis ist davon wenig zu spüren. Es ist total ruhig.

Mein Apartment passt perfekt für meine drei Nächte in dieser großen Stadt.

Habe erstmal ausgeschlafen – mein Rhythmus ist jedoch auf ziemlich früh gepolt. Bin mit UBER zu einem großen Walgreens gefahren, brauchte vor allem Nachschub für meinen Burt‘s Bees Bienenwachs-Lippenstift. Die Lippen leiden bei mir sehr durch Hitze und Dreck.

Für mein leicht entzündetes Auge habe ich leider nichts bekommen, die Beratung war geschlossen —> Memorial Day.

Für heute Mittag steht eine Stadtrundfahrt an – für einen Überblick über diese Stadt. Kate empfiehlt noch einige Dinge zu tun – sie hat mit Dan hier gelebt und studiert.

War prima – 75 min – ein großer Loop und damit der gewünschte Überblick.

Probiere den berühmten Gooey Butter Cake gleich um die Ecke im Café. Bummle durch den Gateway Arch Park und buche mir zum Spätnachmittags eine Auffahrt.

Das Baseball-Spiel der „Cardinals“ gegen die „Royals“ bringe ich nicht mehr unter – das Spiel selbst erschließt sich mir nicht – das Stadion hätte mich natürlich interessiert.

Eine Auffahrt zum des Gateway Arch gehört einfach dazu. Rund 200 m über der Stadt mit toller Sicht.

Exzellent organisierte Auffahrt und ein tolles Visitor Center waren jeden $ wert.

Lasse den frühen Abend in der Rooftop Bar des Hilton ausklingen – im 26. Stock – quasi Mid-Level – wenn man vom Arch ausgeht. Super Blick auf das Cardinals-Stadium.

Kampsville IL – Saint Louis MO —> 118 km Gesamt: 1281 km

Ich bin kurz nach Sonnenaufgang startklar – bin etwas unsicher über die Distanz bis Saint Louis und will einfach mit Zeitpuffer los.

Nach einer guten Stunde bin ich in Hardin, frühstücke und gucke mir die Strecke in Komoot an – noch rund 100 km bis Saint Louis und zwei Ruhetagen.

Ich habe mir in Saint Louis – DownTown ein Appartement bis 31.5. gemietet. Da möchte ich am späteren Nachmittag ankommen.

Biketechnisch gab es heute alles – Windstille – leichten Schiebewind – Mäßigen Gegenwind – in Summe okay. Ich spüre die langen Einheiten dieser Woche – am Ende sind es rund 750 km in meiner zweiten Woche geworden.

Es ist Sonntag und die Harley-Fahrer donnern wieder auf und ab am Fluß. Waren heute sehr lange Passagen unmittelbar am MR – vor allem nach der Einmündung des Illinois-Rivers.

Mittagspause in Alton und dann ca. 40 km auf einem Damm nach St. Louis – 15 km davon auf relativ frischem Kies.

Die sogenannte River-Route war einfach nur schrecklich – ein riesiges Industriegebiet am Fluss und ein abruptes Ende an einer Baustelle.

Habe meine Bleibe gefunden – nettes Apartment – passt für die zwei Ruhetage.

Hanibal MO – Kampsville IL —> 106 km Gesamt: 1163 km

Das Zimmer im Quality Inn war sehr gut – das Frühstück grausam. Bin gegen 7 Uhr nach Hanibal hinuntergefahren – allerdings mit einem 50hm Zwischenaufstieg.

Im Ort habe ich mir die einschlägigen Mark Twain-Objekte angeguckt. Der ganze Ort war sehr aktiv – es wurde fürs Wochenende ein Farmers Market aufgebaut. War ein wenig Wild-West-Atmosphäre.

Habe mir ein gutes Frühstück gegönnt und bin über die große MR-Brücke auf dem Highway wieder zurück nach Illinois.

Die nächsten 50km ging es moderat auf und ab durch gleichförmiges Agrarland. Leider habe ich heute Gegenwind – muss mir die Kilometer ziemlich erkämpfen.

Über Bayern 1 habe ich mir die Schlussphase der Bundesliga angehört – am Rande einer Farm in Rockport/IL.

Gegen Spätnachmittags stoppe ich einer Bar und frage die Leute nach Übernachtungsmöglichkeiten auf meinem Track. Sie empfehlen mir dringlich meine Route zu ändern.

Ich folge dem Rat – fahre 15 km über einen Berg nach Kampsville und entscheide mich dort weitere 15 Kilometer nach Süden zum Ort Hardin zu fahren.

Wie so oft passiert dann was Unerwartetes – ich sehe ein Schild der McCully Heritage Project folge dem Abzweig und bin nach ca. 1 km auf einem CG mitten im Wald.

Treffe dort John mit seinem Sohn Noah und dem Labrador „Tucker“, die mich einladen mein Zelt in ihre Nähe zu stellen. Ich werde zu Bier und Bratwurst eingeladen – am Lagerfeuer.

Die Moskitos sind mehr als aggressiv und es gibt leider keine „Reception“, d.h. der Blogbeitrag erscheint verspätet.

Keokuk IA – Hannibal MO —> 116 km Gesamt: 1057 km

Der Campground Hickory Haven war sehr ruhig und gemütlich. Lediglich ein großer Frosch hat die ganze Nacht im nahegelegenen Teich keine Ruhe gegeben.

Wieder gute 15 km nach Keokuk zurück geradelt – bisschen Irrfahrt bis ich ein offenes Café gefunden habe.

Auf einer separaten Bikespur überquere ich den MR und bin wieder in Illinois. Hinter Warsaw tauche ich in eine völlig neue Landschaftsform auf dieser Tour ein.

Fast 60 km geht es mehr oder weniger geradeaus durch weites Farmland östlich des MR. Sojabohnen und Mais werden hier überwiegend angebaut.

Der Wind schiebt mich heute nicht – kommt eher schräg von der Seite – leicht bremsend.

Irgendwo im „Niemandsland“ mache ich die ersten 1000 Kilometer voll – seit Minneapolis.

In Quincy – nach rund 75 km bin ich ziemlich leer gefahren und brauche dringend eine Mittagspause. Cooler Laden – komplett leer – habe schönen Platz auf der Veranda.

Die nächsten 20 km sind miserabel zu fahren – enge Straße – viel Verkehr – bergauf und Gegenwind. Irgendwann überquere ich die Brücke nach Missouri und bin in Hannibal, dem Ort wo Mark Twain seine Kindheit verbracht hat. Mein fünfter US-Staat auf der Tour.

Habe mir ein Hotel gebucht – aber nicht wirklich aufgepasst – es liegt fünf Meilen außerhalb und auf der Höhe. So dass es am Ende rund 116 km werden und nochmal 150 hm extra.

Die Jungs im Hotel erklären mir, dass mein Fahrrad vor dem Haus abgestellt werden muss. Da bin ich natürlich „not amused“. Nach längerer Diskussion nehme ich es mit in mein Zimmer.

Wäre gerne zum Abend nach Downtown gefahren um irgendwo am Fluss zu essen. Bekomme keinen UBER und normale Taxis existieren nicht oder gehen garnicht ans Telefon.

Okay – dann Plan B – gucke ich mir das „historische Viertel“ eben morgen früh an – muss ja sowieso wieder über die Brücke zurück.