Den 3000er habe ich mit einer zünftigen Brotzeit in den Wäldern der Auvergne gefeiert. Nachdem ich viele Kilometer die herrlichen weißen Charolais-Rinder gesehen habe machte sich dann so eine Phantasie breit (Landgasthof, schönes Steak und eine Flasche Rotwein und das Frankreichspiel gucken). So ähnlich kam es dann, gegen 16:00 Uhr holte mich der Regen wieder ein. Also bin ich in der Provinz abgestiegen, aus dem Landgasthof wurde die L’Auberge Chez Dominique (ein einfaches Lokal mit Chambres d’Hote), Charolais gab es, wenn auch nicht als Steak, der Rotwein „Cuvee Maison“ ist aller Ehren wert. Ja und das Spiel beginnt in ein paar Minuten. Ich hoffe sehr, dass der heftige Landregen morgen endgültig durch ist.
Category: ARCHIV RADTOUREN
Den 3000er habe ich mir für morgen aufgespart. Ich bin im totalen Dauerregen durch den nördlichen Teil des Limousins gefahren. Die Bedingungen waren so Sch… Jeder LKW der mir entgegenkam hat mir per Wasserfontäne eine Volldusche verabreicht. Ich habe mir dann überlegt, ob ich auf Strafexpedition bin oder auf der Fahrt in meine persönliche Freiheit. Nachdem ich letzteres im Sinn habe und außerdem um 16:00 Uhr mein persönlicher WM-Favorit Spanien spielt, bin ich wie ein Fahrradtourist (klatschnaß) nach 50 km vom Rad gestiegen. Der Nachmittag wird mit Fußball und Pflege von Rad und Ausrüstung verbracht. Mein Wetterdienst im IPhone zeigt mir, dass ich fast durch das zentrale Regengebiet durch bin. Schau‘ mer mal was morgen bringt. Ich habe auch mal ein paar Bilder aufgespielt aus den letzten Tagen.
Im strömenden Regen habe ich dann meinen Stall verlassen und bin nach Bourganeuf geradelt (Frühstück muss sein). Völlig platt war ich als ich an der Einfahrt ein Schild sah, Zirndorf 996 km, zum einen kommt Marion aus Zirndorf und meine Schwiegereltern leben dort, zum anderen keine 1000 km mehr bis nach Hause. Bourganeuf und Zirndorf sind Partnerstädte (wusste ich natürlich nicht).
Eigentlich hat der Tag sehr sonnig begonnen und ich bin fröhlich von meinem Bauernhof weggeradelt. Bald wurde es mächtig anstrengend, Gottseidank hat mein Höhenmesser schon in Spanien seinen Geist aufgegeben, sonst hätte ich ziemlich bald Himalaya-Zahlen erreicht. Am Abend hat es mich dann erwischt. Ich hatte mich gerade entschieden noch eine Stunde zu radeln, als es zu stürmen begann und ein maximaler Landregen setzte ein. Weit und breit nichts, außer schöner Landschaft. Ich entschied mich für eine offene Stallung, rechts etwa 50 Rinder und links ein fast fertiger Rohbau. Trocken und geschützt. Zelt aufgebaut, als der Bauer gegen 21:00 Uhr zum Füttern kam wurden wir uns einig, dass ich auf seinem Gelände übernachten darf. Großes Glück gehabt, nachts gab es ein richtiges Unwetter mit Windböen, die hätten mein Zeltchen zerfetzt. Habt ihr ein Ahnung, was Kühe nachts für Geräusche machen ? Unglaublich !
Heute bin ich viel in der Natur und viel im Regen gefahren. In Périgueux habe ich einen langen Mittagsstopp gemacht und dann bin ich irgendwie an diversen Flüssen und Bächen hier im Périhord herumgegurkt. Irgendwann ging es mal wieder mächtig bergauf und da ich schon ein wenig müde und langsam wurde habe ich einen Bauern beim Kirschenpflücken gefragt, wo ich denn hier übernachten könnte (fernab der Zivilisation). Er schickte mich einen guten Kilometer weiter auf einen Bauernhof, die ein paar einfache Zimmer haben. Das ist ein kleines Paradies hier oben. Ich durfte sogar noch das Schwimmbad und man höre und staune den Whirlpool der Leute benutzen. Ich bin total begeistert und beeindruckt.