Heimreise 23.8.2024

Von Traunstein über München und Würzburg nach Aschaffenburg. Um 14 Uhr bin ich fahrplanmäßig angekommen – die Bahn hat ordentlich gearbeitet – natürlich sind die Züge zum Wochenende hin stark ausgelastet – aber kein Grund zum Meckern.

Ein Willkommens-Mittagessen mit meiner Marion im Hofgarten in Aschaffenburg und dann die letzten sechs Kilometer bis Goldbach.

Gesund und pannenfrei zu Hause angekommen.

Verlasse das gastliche Obauer‘s nach exzellentem Frühstück mit einem letzten Blick auf das prächtige Schloß Hohenwerfen.

Über den Lueg-Pass und später an der Salzach entlang, den Watzmann im Blick, passiere ich Hallein und bin gegen Mittag in Salzburg.

Hier „steppt der Bär“ – mitten in der Hauptsaison. Nach kurzer Mittagsrast verlasse ich die Stadt an der Salzach entlang.

Kurze Zeit später bin ich in Freilassing. Deutschland ist Land Nr. 6 auf meiner Sommertour.

Ich genieße das herrliche Alpenpanorama – über Teisendorf erreiche ich Traunstein. Hier endet meine Tour – morgen Früh habe ich reservierte ICE-Plätze über München nach Würzburg ergattert – wenn alles klappt bin ich am Nachmittag wieder zuhause.

Jetzt sitze ich im Hofbräuhaus in Traunstein und freue mich, dass ich nach 936 km und 6500 Höhenmetern durch sechs Länder gesund und munter bin.

Nach der Schinderei gestern hoch nach St. Wolfgang mache ich es mir heute etwas bequemer.

Vom Bahnhof Spittal fahre ich mit dem Zug nach Mallnitz um von dort mit der Tauernschleuse nach Böckstein im Salzburger Land transportiert zu werden.

Es gibt allerdings ein Hindernis – im ankommenden Zug ist ein Holländer mit seinem Pkw hängengeblieben. Jetzt ist offen wann es überhaupt weitergeht.

Hat gute zwei Stunden gedauert bis sie das Auto heraus schleppen konnten. Dann nochmal gute 30 Minuten bis der Transfer losging.

Da dies ein Einspur on-off ist, war auf der anderen Seite in Böckstein ein Radler-Stau von ungefähr 200 Leuten entstanden, die sich wie Hyänen mit ihren Rädern (80% Motor) in den Packwagen gestürzt haben.

Das Gute an der vertrödelten Zeit war, dass es auf der anderen Seite stark geregnet hatte – bis wir ankamen war das vorbei.

Also gegen 13 Uhr bin ich letztendlich im Sattel gesessen und auf nasser Straße ziemlich steil nach Bad Gastein abgefahren.

Ich war noch nie dort – hatte nur diese Bilder von den riesigen Hotelkästen im Kopf – ehrliche Meinung: nur schrecklich – bin flott bis nach Dorfgastein abgefahren und habe mir eine Pizza gegönnt.

Das Gasteiner Tal hinaus – oft 100 Meter über der Talstraße war sehr schön.

Der Hype um den Alpe-Adria- Radweg ist sensationell – ich fahre ja seit Villach in der Gegenrichtung – es sind Hunderte unterwegs – unglaublich.

Irgendwann bin ich an der Salzach im Pongau – die Wetterprognose verheißt Regen für den Abend.

In Werfen am Fuße des Hochkönigs vollende ich mein Tagewerk und kehre spontan im Hotel Obauer ein und lasse mich im zugehörigen Gourmet- Restaurant gerne verwöhnen.

Gerade eingeschlafen – tropfte es auf mein Zeltdach – das steigerte sich die nächsten Stunden zu einem kräftigen Dauerregen – das ist erstmal nicht schlimm, wenn das Zelt gut steht.

Laut App hört es um 5:00 Uhr auf. Das war auch so – das Problem ist das nasse Equipment in der Packtasche.

Also hoffen auf baldige Sonne und dann „Trockenarie“.

Bis Mittag zeigt sie sich nicht. Kurzer Stopp in Villach – Geld abheben bei der Bank Austria und kleiner Snack – dann Flucht – Touristen ohne Ende – unzählige Radfahrer (meist motorisiert) – Gedrängel in der Fußgängerzone.

Es wird heiß und etwas bewölkt – genug zum Trocknen – am Ufer der Drau, einige km außerhalb von Villach wird ausgepackt. Nach 45 Minuten ist alles wieder verstaut.

Unterwegs mache ich mein Quartier für heute Abend klar – Spittal an der Drau. In Villach hatte ich mich entschieden nach Norden zu fahren. Einen Teil des Alpe-Adria-Radweges entgegengesetzt.

Totaler Anfängerfehler – ich stelle fest, dass mein Familiengasthof St. Wolfgang auf 750 Meter Höhe liegt. Das heißt auf den letzten 2.5 km geht es 250 Meter hinauf – incl. 18 % Steigung.

Was soll’s – irgendwann bin ich oben – total nette Leute – sehr schönes Zimmer – Balkon mit super Aussicht auf die Kärntner Berge.

Leider gibts vor Ort nur Frühstück – aber 10 min zu Fuß weg ist ein sehr schöner Hof mit einem tollen Gastgarten und leckerer Küche – Kärntner Eierschwammerl – frisch gesucht.

Die Plackerei hat sich gelohnt. Gönne mir jetzt noch ein Viertel Veltliner und das war’s dann für heute.

Blick aus dem Gastgarten

Ein echt einfaches Quartier – der Torwirt in Lavamünd – aber total nette Leute, die Oma hat sich rührend ums Frühstück gekümmert.

Die Wolken hängen tief bis ins Tal beim Losfahren – 10 km später kommt der Regen – also volle Montur an und weiter.

Ein Fahrrad-Highlight ist die majestätische Jauntalbrücke, hoch über der Drau – exklusiv für Radfahrer und Wanderer.

Später versinkt alles im Regen – am Klopeiner See schwenke ich in ein chices Restaurant in einer Ferienanlage ein – habe Hunger und brauche eine Pause.

Ich ernte ein paar schiefe Blicke – die Leute haben dann doch Verständnis für meinen etwas nassen Auftritt – ein leckerer Burger versöhnt mich erstmal mit dem Radtag.

Nachdem Essen warte ich noch ein bisschen ab – nach ca. 3 km komme ich vom „Regen in die Traufe“. Es gießt aus Eimern – keine Möglichkeit zum Unterstellen.

Auf den kommenden 15 km auf einem Naturweg am Damm der Drau saue ich mich und das Fahrrad komplett ein.

Eine zeitlang radle ich zusammen mit einer jungen Frau aus Köln – die die Drau hoch zur Quelle in Toblach fahren will.

Gegen 16 Uhr klart es auf und ich entscheide mich für einen schön gelegenen CP am Fuße der Karawanken in Feistritz.

Nach der Aufbauroutine bike ich hoch ins Dorf und kaufe mir eine Brotzeit für den Tagesausklang.

Ein perfekter Campingabend – trocken – 20 Grad – ruhig und vor allem keine Stechmücken.