Aus Porto bin ich relativ gut, trotz morgendlichem Gedrängel, hinausgekommen. Auf Berge hatte ich mich eingestellt, ab Amarante war es dann aber schon heftig (der Taxifahrer hatte nicht ganz unrecht). Am Ende waren es fast 2100 Höhenmeter heute und das mit den gut 25 kg hintendrauf, das geht schon in die Beine, aber ich hatte ja auch ein paar freie Tage in Porto. Gerade als ich keine Lust mehr hatte und sich ein „Hungerast“ ankündigte, hat mir das Universum (Anlehnung an Hape Kerkeling) das Pousada do Marãos geschickt. Eigentlich wollte ich nur wissen, wie lange es bis Vila Real noch bergauf geht. Pousadas sind die portugiesischen Varianten der
spanischen Paradores, also exklusive Hotels in ehrwürdigen
Gebäuden und bester Lage. Ich denke mir, verdient hast du dir das
ja, nach der Plackerei bergauf. Also frage ich den Meister nach
seinem besten Preis für einen müden Radfahrer (bis 100€ war ich insgeheim entschieden). Als er 50 Euro sagt werde ich sein Kunde. Jetzt sitze ich im eleganten Restaurant und lasse es mir gut gehen. Der Clou dabei ist, dass ich mit Blick ins Tal, die letzten 5 Kilometer meiner Bergauffahrt herrlich einsehen kann, das ist doppelter Genuß.