Direkt am Hotel du Château bin ich um 9 Uhr auf den Radweg am Kanal Nantes – Brest gerollt. 50 km flaches Fahren und lockeres Pedalieren waren die nächsten Stunden angesagt. Ein Genuss bei strahlendem Sonnenschein und keinem Wind.

Kurz vor Redon stritten sich zwei Geister in meinem Kopf – am Kanal bleiben bis Nantes und dort auf den Loire-Radweg einschwenken – oder die anstrengendere Variante, den Kanal verlassen und nach Saint-Brevin an den eigentlichen Beginn der Radroute zu fahren.

Bei einem kurzen Stopp habe ich ein bisschen mit meinem Garmin herumgespielt und mich nach Saint-Brevin routen lassen – 62 km ab Redon – nochmal die gleiche Distanz wie bereits gefahren.

Ich habe mich dafür entschieden – unterwegs mächtig geschimpft – es kamen doch noch incl. der Hammerbrücke über die Loire von Ste. Nazaire nach Saint- Brevin über 500 hm zusammen.

Der Clou war allerdings dass die Anfangskilometer der Radroute in Richtung Osten erst durch Wohngebiete und dann durch unendliches Ackerland führte. Mit keinerlei Übernachtungsangebot – das hätte ich mir am Kanal alles erspart.

Wie immer gibt es dann doch eine Lösung – diesmal eine wirklich nette – ich habe das „Manoir de l'Esperance“ entdeckt – wenige Kilometer vor Corsept.

Dies ist eine Mischung aus Bauernhof, Chambres d'Hotes und Zeltplatz. die Inhaberin ist total nett und hat mir ein winziges Hüttchen angeboten für 15 Euro – da blieb mein Zelt in der Packtasche. Zu allem Überfluss hat sie mir noch einen leckeren Galette gebacken und kaltes Bier gab es auch. Glückliche Wendung am Ende einer langen Strecke.

Morgen geht es also weiter nach Osten in Richtung Heimat – bis Orleans sind es rund 600 km und dann knickt die Loire nach Süden ab. Mal sehen wie meine Rückkehr sich gestalten wird.

Jetzt freue ich mich auf eine ruhige Nacht in meiner Hütte und einige Tage auf dem Loireradweg – neben der Küste war dieser ja ein Muss in meiner Routenidee.