Heute war ein Tag, wie ich ihn schon so oft auf meinen Touren erlebt habe und irgendwie macht das denke ich auch den Reiz für mich aus.

Aber der Reihe nach – Als ich aufwache plätschert es sehr stimmungsvoll auf mein Zelt und mir ist klar, dass ich nasses Equipment einpacken werde. Also habe ich mir erstmal Zeit gelassen, da nasser als nass ja nicht geht. Mit meinem kleinen Zauberkocher habe ich mir einen Kaffee „gezaubert“ und überlegt, wie ich am intelligentesten mein „Zeug“ verstaue.

Das hat alles gut funktioniert und ich bin in der Regenausrüstung, mit Überschuhen etc. losgeradelt. Im Ort Barfleur habe ich noch einen Koffeinstoß mitgenommen und auf ging's nach Cherbourg – gegen den Wind und mit Regen. Irgendwann war ich dort und der Himmel zeigte blaue Lücken und es hörte zu regnen auf. Cherbourg ist eine lebhafte Hafenstadt – von hier gibt es u.a. täglich Direktverbindungen nach Irland.

Plötzlich überkam mich die Lust auf etwas Süßes.

Im Tourist Office habe ich die Fährmöglichkeiten auf die Kanalinseln gecheckt und schon fast verworfen. Die Lady interessierte sich für meine Route und gab mir mit auf den Weg, dass es zum Cape La Hague sehr hügelig werden würde. Sie hat nicht übertrieben und am Ende des Tages hatte ich über 1000 Höhenmeter zusammen. Das geht nur mit einem „guten Kopf“ neben den Beinen, wenn du gerade auf 130 hm angekommen bist und siehst dass es wieder auf Meereshöhe hinabgeht.

Gleich hinter Cherbourg – als die Sonne wirklich richtig da war – habe ich mein nasses Zeug ausgepackt und nach 20 Minuten war alles wieder trocken. In der Zeit hatte sich ein netter Franzose zu mir gesetzt, der ganz viel wissen wollte zur Ausrüstung etc., da er selbst plane einmal rund um Frankreich zu fahren.

Es wurde ein perfekter Radtag – mit tollem Licht und frischem Wind. Faszinierend für mich – wie immer – wenn ich irgendwo „Lands End“ erreiche Cap La Hague. Erschreckend eine fast 45 minütige Fahrt entlang der riesigen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague – welches wie eine Trutzburg – in der Region steht.

 

Ziemlich am Ende meiner Energie bin ich in dem kleinen Hafenörtchen Dielette gelandet, habe wie gewünscht ein Zimmer in einem kleinen und sehr alten französischen Hotel – direkt am Meer und wunderbarem Blick. Ein Bett – eine warme Dusche und ein gutes Menü – a la Maison – im Restaurant.

Aus einem Tag der ziemlich Sch…. begann ist ein wunderschöner und mächtig anstrengender Radtag geworden (sh. Einleitung). Manchmal gehts natürlich auch andersrum – aber heute war es so und prima.