An der Haibacher Partnergemeinde Marck vorbei bin ich morgens nach Calais gefahren – einige Besorgungen standen an und ein gemütlicher Kaffee in einem gut frequentierten Café.

Gleich hinter Calais war erstmal „Schluss mit lustig“ – die ersten echten Steigungen auf dieser Tour waren zu bewältigen. Auf den gesamten Tag bezogen wurden es immerhin fast 800 Höhenmeter – mit guten 30 Kilo Gepäck doch spürbar.

Sehr lohnenswert war der „Aufstieg“ aufs Cap Blanc Nez (rd. 150 hm) mit einem herrlichen Blick auf die zahlreichen Englandfähren. Überhaupt war es hier im Département Pas-de-Calais ein herrlicher Sommertag – so gut wie windstill.

Eine heftige Abfahrt brachte mich in das Dörfchen Wissant, wo mein Vater die meiste Zeit des Krieges verbracht hat. Vor über 70 Jahren waren es nur ein paar Häuser (nach den Erzählungen meines Vaters) – heute gibt es etliche Hotels und Restaurants – die Strandpromenade war eine riesige Baustelle. In einem der Restaurants gab ich mich dem Angebot an Meeresfrüchten hin.

 

Munter ging es weiter durch diese hügelige Landschaft – mal direkt oberhalb des Meeres – mal ein bisschen weiter im Hinterland.

Der Nachmittag wurde richtig heiß und in Boulogne-sur-Mer war nochmal Pause angesagt. Später rollte ich in Le Touquet ein – dem Nobelort hier an der Côte Opale – allerdings noch ziemlich menschenleer.

Einige Campingplätze in der Umgebung waren noch garnicht geöffnet (Saison Juli – August) so dass ich schließlich ziemlich müde in Stella Plage gegen 21 Uhr mein Tagesende fand.

Bei einem Dauercamper musste ich mir einen Hammer (Le Mateau) ausleihen, da der Boden so hart war, dass kein Hering befestigt werden konnte.

Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass diese Nacht relativ kurz sein würde. Gegen 3:30 Uhr wachte ich von weiter entferntem Donner auf und eingedenk diverser Erfahrungen in den letzten Jahren entschied ich mich für „Abbau“.

Was soll ich sagen – ich war gerade mal fünf Minuten fertig und hatte das ganze Equipment auf dem Rad – als es heftig zu regnen begann.

Jetzt sitze ich um 5:00 Uhr in einem trockenen Raum des Campingplatzes, nütze die Zeit um den Blog zu schreiben und warte mal wie der Tag sich entwickelt.