Etappe 99 – Bushcamp – Cerro Castillo / Chile

91 km – 540 hm / Gesamt: 1642 km

Eine Nacht im Bushcamp hat schon ihren Reiz. Maximale Stille – einfach Natur pur !!

Die Nachteile liegen auf der Hand – keine Waschmöglichkeiten, geschweige denn Toilette. Mit ein bisschen Kreativität geht das problemlos einige Tage.

Zeitiger Aufbruch und fast Windstille bringen uns auf den Kurs, nach 35 km erreichen wir wieder eine Asphaltpiste in Richtung Chile.

Der Wind nimmt zu und eine unangenehme Kälte kriecht durch die gesamte Kleidung. Nach 50 km gibt leider die Batterie meines Fotoapparates auf. Dafür wird es hoffentlich im Camp eine Lösung geben.

Die Landschaft ist einfach nicht zu beschreiben, unendlich weit, endlose Blicke, kuriose Wolkenformationen und ein gigantisches Licht.

Ein kurzes Mittagessen, Walter hat Bratäpfel gezaubert, und gegen 13 Uhr reise ich wieder mal aus Argentinien aus um sechs Kilometer weiter in Chile einzureisen.

An der sehr rustikalen argentinischen Grenzstation treffen wir auf eine deutsche Reisegruppe, die sich garnicht mehr einkriegen, als sie unsere Reiseroute nachvollziehen.

Gegen extremen Wind kämpfen wir uns zu den Chilenen. Immer wieder füllen wir Formulare aus. Ich schreibe wie meist eine Phantasienummer bei der Rubrik Pass-Nummer aufs Formular, das hat bisher noch niemand bemerkt. Das war schon 2011 bei meiner Backpacking-Tour mit Julian ein lustiges Spiel.

Die Campingsite ist „very basic“ – alles ist voller Pferdesch…..! Aber irgendwie findest du deinen Platz. Eine Dusche und eine Toilette für rund 35 Personen. Im Vergleich zum Busch gestern – 100 % Steigerung !!.

In Cerro Castillo gibt es zwei „Cafés“, leider mit sehr schwankendem Internet.

Der Nachmittag und frühe Abend geht mit diversen Gesprächen und einigen „Austral-Bieren“ zu Ende.

Um 21:30 Uhr sind ziemlich alle in den Zelten. Morgen stehen 65 km in den Nationalpark Torres del Paine an, wie immer ungewiss, was den Wind betrifft.

Freitag ist Ruhetag. Wir werden eine längere Wanderung im Nationalpark hinauf zu den Türmen machen.

Vielen Dank für die vielen lieben Grüße aus der Heimat und den diversen „Mutmachern“. Meine Wackelphase der vergangenen Wochen ist beendet. Wir haben jetzt noch 9 Radetappen bis Ushuaia und ich werde dort mit der Gruppe ankommen.