Etappe 94 Villa Angostura – Estancia La Seberia
67 km – 600 hm / Gesamt: 1163 km

Gestern war ein super entspannter Nachmittag bei bestem Wetter, kaum Wind und vielen guten Gesprächen.

Irgendwie gab es am Abend eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppenmitgliedern und Rob – der OrgA-Chef – musste schlichtend eingreifen. Drei Wochen vor Ende der Tour fahren etliche emotional „auf der letzten Rille“.

Die Nacht war prima und um 9 Uhr sind wir auf eine übersichtliche Etappe von 67 km gestartet. Die nicht asphaltierte Piste und ein phasenweise mächtiger „Headwind“ waren allerdings anstrengend genug.

Etwa bei km 50 tauchte ein tiefblauer See, der Lago Cardiel, in der Landschaft auf, unser Kurs schwenkte nach Osten und der Wind wechselte von „Head“ zu „Tail“.

Gegen 14:30 Uhr bin ich auf der Estancia La Seberia angekommen, Nomen ist gottseidank nicht ganz Omen, aber schon sehr rustikal hier.

Tagesroutine: Campingsachen am Truck holen – Platz fürs Zelt suchen – Zeltaufbau – Organisation der Ausrüstung – wenn geht Duschen (ging – sogar warm) – evtl. bisschen Wäsche (falls Sonne) – Fahrradcheck – Suppe.

Kurze Zeit später kam ein deutscher Tourenfahrer an, der seit 1 1/2 Jahren unterwegs und auf dem Wege nach Santiago de Chile ist. Interessanter Typ irgendwo aus dem Raum Dessau. Unser Teamchef hat ihn für heute ins Team eingeladen. Ich habe ihm ein Bier ausgegeben und wir haben eine Stunde gequatscht.

Meine persönliche Befindlichkeit ist sehr gut. Die Gedanken an den Switch in Calafate habe ich komplett auf Eis gelegt. So geht es eben von Tag zu Tag, wie auf der Strasse so auch im Kopf immer Auf und Ab.