Etappe 90 – Puerto Ibañez – Perito Moreno / Argentinien
111km – 1300 hm / Gesamt: 930 km

Eine sehr trockene und sternenklare Nacht mit mächtig Wind, war gegen 5 Uhr für mich zu Ende. Die Vorgabe für den heutigen Tag war 7 Uhr Frühstück / 8 Uhr Abfahrt.

Bei bestem Wetter rollten wir die knapp zwei Kilometer hinunter zur chilenischen Grenze am Lago General Carrera, der auf der argentinischen Seite Lago Buenos Aires heißt.

Beim Warten auf die Grenzabfertigung konnten wir das WiFi eines Restaurants nützen, sodass ich mit den vier Stunden Zeitunterschied, kurz mit Marion und auch mit meiner Tochter Mirjam über FaceTime Kontakt aufnahm, bevor die anstehende „medienfreie“ Woche beginnt.

Von der chilenischen Grenze bis zum argentinischen Grenzkontrollpunkt waren 23 km extrem knackige An- und Aufstiege auf einer brutalen Naturpiste zu bewältigen. Entschädigt ein kleines bisschen durch traumhafte Blicke auf diesen riesigen See und seine Umgebung.

Lunch gab es nach 47 km am höchsten Punkt des Tages, wo ich sowohl technisch wie auch körperlich ziemlich fertig ankam.

Weitere 57 km Ruppelpiste lagen vor uns, bevor am Ende in Perito Moreno einige Kilometer Asphalt auf uns warteten. Ich meldete mich bei Walter und kündigte ihm an, später wenn ich eingeholt werde in den Truck zu steigen.

Als er mich ca. 20 km weiter einholte habe ich kurz überlegt, habe ihn dann weiter gewinkt und somit die kommenden 45 km angenommen. Also zusammengefasst war es sehr hart für mich und ich war ziemlich happy am späten Nachmittag den Campingplatz zu erreichen.

Der mächtige Schiebewind braust natürlich auch durch den Campingplatz und ich hatte alle Hände voll zu tun, mein Zelt sturmsicher aufzubauen.

Die Landschaft in der zweiten Tageshälfte war sensationell und entspricht in vielen Facetten meiner Vorstellung von Patagonien, inklusive des kräftigen Windes.

Am Abend gab es leckere Hamburger, Gerti unsere Küchenchefin verwöhnt die rund 40 Leute mit exzellentem und nahrhaftem Essen.

Ein kurzer Abendbummel mit Alfred, unserem deutschen Spitzenfahrer, durch dieses argentinische Dorf mit Einkauf eines kleinen Vorrates an Quilmes- Bier für die kommenden Tage und einem Abstecher in die besagte Heladeria.

22:30 Uhr – jetzt ist Zeit für meine geniale Thermarest-Matte und den herrlich kuscheligen Schlafsack im sturmumtosten Zelt.