Etappe 82 – Bariloche – El Bolsón

125 km – 1290 hm

Ich war sehr zeitig wach und froh als wir um 9 Uhr auf die Strecke gingen. Aus Bariloche hinaus ging es gleich mal eine 19 % – Steigung hoch, da war dann der Kreislauf ziemlich gut in Schwung.

Wir hatten anfangs um die 3 Grad, im Verlaufe des Tages wurde es ein prächtiger patagonischer Frühlingstag mit bis zu 18 Grad und wie immer heftigem Westwind.

Ich habe mir einen Platz im Feld der rund 30 Fahrerinnen und Fahrer gesucht. Die ersten zwanzig Kilometer blieb das Feld bis auf die Spitzenfahrer relativ dicht zusammen. Die Strukturen der Gruppe sind nach 3 1/2 Monaten fixiert und jeder weiß was der andere kann oder nicht kann.

Beim Fahren in der Gruppe gibt es natürlich jede Menge Kontakt und auch die Möglichkeit sich ein bisschen auszutauschen. Ein bessere Variante zum Kennenlernen gibt es eigentlich nicht.

Nach ungefähr der Hälfte gab es Lunch, da nimmt sich jeder eine Auszeit nach seinem Gefühl. Die ganz schnellen waren schon durch als ich ankam.

Es sind überwiegend sehr erfahrene und sehr gute Fahrerinnen und Fahrer vor Ort. Ist ja irgendwie auch logisch, wer investiert schon eine Menge Zeit und Geld wenn er nicht auch die Fähigkeit und den Willen für eine solche Tour hat.

Nach rund 90 km hatten wir den Peak-Punkt des heutigen Tages erreicht und dann ging es in einer über 30 km langen flotten Abfahrt hinab nach El Bolsón.

Ich denke dass mein Platz im letzten Drittel der Teilnehmer sein wird, das gibt mir auch die Gelegenheit den einen oder anderen Stopp entsprechend individuell zu machen.

Wir sind heute auf einem sehr großzügigen und wunderbar grünen Zeltplatz untergebracht. Eben gab es sehr leckeres und reichhaltiges Abendessen und entsprechende Kontakte an den Tischen. Die „Geschäftssprache“ ist Englisch auch wenn die holländischen Teilnehmer in der Mehrzahl sind.

Bei so gutem und trockenem Wetter wie heute macht das Spaß. Die erste organisatorische Problematik habe ich heute gemerkt, durch den Gepäcktransport ist meine Ausrüstung deutlich umfangreicher als sonst, d.h. mein Zelt zu klein. An Regentagen wird das schwierig werden.

Morgen ist die Etappe um 18 km kürzer als geplant (88 km), da der ursprüngliche Campingplatz nicht verfügbar ist. Das bedeutet dann allerdings auch dass die Etappe am Sonntag hinüber nach Chile entsprechend länger wird.