Nach sehr angenehmer und ruhiger Überfahrt bin ich pünktlich in Göteborg angekommen. Meine Kabine teilte ich mir mit einem sehr netten norwegischen Motorradfahrer, der gerade von einem Motorradtrip von Molde nach Istanbul auf dem Heimweg ist. Es beruhigt mich immer, dass es auch in anderen „Disziplinen“ Verrückte gibt.
Wie es sich gehört bin ich als einziger Radler auf der Riesenfähre als Erster aus dem Rumpf hinausgefahren.
In aller Ruhe bin ich am Kai entlang in Richtung Zentrum geradelt, habe mich mit schwedischen Kronen eingedeckt (100 skr = rd. 10 €) und mir erstmal in einem gemütlichen Café ein kleines Frühstück gegönnt.
Der nächste Tagesordnungspunkt war die Quartiersuche. Meine Internetrecherche führt mich auf die Seiten der sogenannten „Vandrarheme“, ' das ist in Schweden eine gelungene Mischung aus Hotel, Hostel und Jugendherberge.
Ziemlich zentrumsnah habe ich mich für zwei Nächte im „Slottskogens Vandrarhem“ einquartiert. Ich habe ein prima Zimmer (nagelneu), die Leute sind total nett und alles drumherum ist sehr passend. Es ist lange her, dass ich mein Bett selbst bezogen habe, hat aber geklappt (ich war schließlich bei der Bundeswehr).
Pfingstmontag gibt es in Schweden wohl nicht, die Leute gehen alle ihrer Arbeit nach. Auf einer ersten Runde durch die Stadt (rd. 500 Tsd. Einwohner) habe ich mir mit dem Rad einen groben Überlick verschafft. Die Stadt kann man wohl eindeutig als maximal fahrradfreundlich bezeichnen, breiteste Radspuren und absolute Vorfahrt. Die Autofahrer gucken ganz merkwürdig, wenn man zögerlich an einen Übergang heranfährt. Na ja, sicher ist sicher, da gucke ich lieber zweimal.
Zum Ullevi-Stadion musste ich natürlich auch, wer von den Lesern weiß, welche schwedische Fußballlegende als Denkmal vor dem alten Stadion steht, hat nach meiner Rückkehr einen Capuccino verdient (den kennen wahrscheinlich nur noch die „Alten“).
Hey da,
eigentlich wollte ich Dir bester Stimmung von Lenggriess berichten. Nett und freundlich – wollte ich.
Und dann erinnerst Du mich an die schlimmsten Momente des deutschen Fußballs.
1958 Halbfinale gegen Schweden 1:3 verloren.
In einem Skandalspiel wie es die Fussballwelt (aus deutscher Sicht) nie wieder erlebt hat.
Dagegen war Wembley 1966 nur ein kleines schiedsrichterliches Missgeschick.
Antideutsche Rassenkrawalle vor dem Spiel; üble Stimmung im Stadion; Aufpeitscher auf den Rängen; Schmährufe; miserable Schiedsrichterleistung;erst provoziert Kurt Hamrin unseren Erich Juskowiak eine Halbzeit lang aufs Derbste und beim ersten Foul fliegt der dann vom Platz.(aber war es war tatsächlich ein Revanchenfoul.
Und dann wird auch noch Fritz Walter kaputt getreten. Unser 38-jähriger Fritz!!! (der auch schon außerhalb des Fußballstadions erhebliche Laufprobleme hatte) Unser Held von Bern ! Und das alles ungesühnt.!!!
Es ist lange her Günter. Aber Du wühlst in der Vergangenheit rum, reisst alte Wunden auf.
Welcher Fussballanhänger unter Deinen Lesern kann zukünftig noch guten Gewissens bei IKEA kaufen?
Zur Strafe bericht ich Dir heute nicht von Lengriess! Und mit einem Cappuchino kommst Du aus dieser Nummer nicht raus.
Trotzdem wünsche ich Dir gutes Wetter – ich weiss nun, wie sich Dauerregen auf dem Rad anfühlt.
Hansarthur
Hallo Guy,
jetzt habe ich mich genüsslich durch sämtliche Stationen geguckt.
Verdammt spannend bist Du wieder unterwegs.
Ich schicke Dir ganz viel Sonne für die Tour.
Liebe Grüße
Matou
Hi Günter,
bin leider etwas spät dran und kann leider auch keine Zeitzeugen Berichte beitragen.. hingegen weiß ich sicher, dass es sich weder um Henrik Larsson noch um Martin Dahlin handelt bei der abgebildeten Statue! Dann bleibt wohl nur der Gunnar Gren? Scheinbar waren Ger-No-Li damals beim AC Milan die Vorboten des späteren Magischen Dreiecks beim VFB.
Beste Grüße aus Montreal und viele sonnige Abschnitte auf dem Weg gen Nordkap,
Dominik