Gegen acht Uhr verlasse ich diese wirklich wunderschöne Altstadt, gerade werden auch die restlichen Buden und Stände des Jahrmarkts abgebaut, so dass wieder Alltag einkehren kann.

Nach dem sehr heißen Wochenende stand die Wetterprognose auf Gewitter und die erste Front ließ auch nicht lange auf sich warten. Ich hatte mich gerade so aus Danzig hinausgemogelt da wurde es schon mächtig finster. Mit einem 3 km langen Spurt bei Tempo 35 habe ich ein Dach in irgendeinem Dorf erwischt bevor es dann mächtig abging. Ich bin trocken geblieben. 30 Minuten später konnte ich wieder fröhlich weiterfahren.

Der erste Höhepunkt war eine wunderbare Brücke bei Tczew, ehemals Dirschau, über die Weichsel, die im September 1939 von polnischen Einheiten gesprengt wurde, im Verlauf des Krieges behelfsmäßig genutzt wurde und erst 1957 wieder fertiggestellt wurde. Heute rollt der Verkehr zwar weiter südlich über die Autobahnbrücke und die Bahn hat auch ihre eigene neue Brücke, es bleibt aber ein beeindruckendes Bauwerk und ich durfte den „Blauen Elephanten“ drüber steuern.

Weiter ging es in Malbork, mit der berühmten Marienburg, die mächtig am Ufer der Nogat thront. Ferienbedingt war ziemlich viel los, so daß ich es bei einer Besichtigung von außen beließ.

Die folgenden Stunden bin ich in der „preußischen Kornkammer“ zwischen Nogat und Weichsel gefahren, wo viele fleißige Bauern mit ihren Getreidefeldern beschäftigt waren. Irgendwo waren auch immer Gewitterwolken die mich jedoch unbehelligt ließen.

In Kwidzyn, dem ehemaligen Marienwerder, wo ebenfalls eine mächtige Ordensburg zu bewundern ist, habe ich mich gerade noch ins Hotel retten können, bevor der nächste Guß heranzog. Da hatte ich doppelt Glück, denn eigentlich waren sie ausgebucht, doch just als wir über Alternativen sprachen, kam ein Storno herein und ich war „gerettet“.