Heute war ein Tag auf einer solchen Tour, wie es ihn immer wieder mal gibt. In der Nacht keine Auge zugemacht, sechs Stunden Gewitter unmittelbar am Meer habe ich noch nicht erlebt. Morgens dann Sturm und Regen quer. Ich dachte mein Vaude Zeltchen wird zerfetzt. Keine Aussicht auf überhaupt losfahren.

Gegen 11 Uhr dann doch los in voller Regenkluft mit klatschnasser Ausrüstung in den Taschen um festzustellen dass fünf Kilometer weiter eine ordentliche Bleibe gewesen wäre. Der Weg zum Kap Kolka schien endlos, Wind natürlich brutal von vorne, der Belag so schlecht wie nur vorstellbar.

Aber es gab Licht am Horizont, sukzessive wurde die Regenausrüstung ausgezogen und als ich dann endlich an dem wirklich eindrucksvollen Kap war, war ich zwar kaputt und gefrustet, aber die Sonne kämpfte sich durch. Wiedermal war Trocknen angesagt, das geht wirklich auch ratz-fatz.

Eingestellt war ich jetzt auf eine Schotterpiste in Richtung Ventspils, so steht es überall geschrieben und so ist es auch in den Karten etc. Aber welche Überraschung, das war die wohl neueste und beste Straße in ganz Lettland. Kein Verkehr, Sonne von vorne und Wind von hinten und plötzlich auch Druck auf den Pedalen. Schnell war der Frust vergessen und es ging im 25er Schnitt dahin (mit voller Ausrüstung). Das große Kettenblatt kam erstmals wirklich richtig zum Einsatz auf dieser Tour.

Ich bin heute rund 100 km quasi immer dicht an der Küste entlang gefahren, meist nur getrennt durch einen Waldstreifen, es ist unglaublich wie schön und naturbelassen diese Strände sind.

In Mikeltornis ein sehr schön gelegener und sehr gepflegter Campingplatz, warme Dusche und guter Platz für mein ja wieder trockenes Zeltchen.

Also Fazit für heute: Ende gut alles gut.