Der heutige Ruhetag bietet sich an, mal so einige Wahrnehmungen aus Sicht eines fahrradfahrenden Ausländers aufzuschreiben:

  • Zu allererst das Märchen von den „Schönsten Frauen Europas. Also es gibt sicher viele attraktive Frauen hier, aber die sind auch nicht schöner als bei uns oder in anderen Ländern Europas.
  • Die Esten sind wohl das „internet-affinste Volk“ in Europa. Es gibt kaum einen Platz oder Ort an dem nicht freier Internetzugang möglich ist. Entsprechend hoch ist auch die Nutzung und die Durchdringung mit Smartphones.
  • Die Esten sind manchmal etwas ungestüme Autofahrer, aber sehr fair zu dem „armen Radfahrer“. Ich wurde noch nicht einmal angehupt.
  • Es gibt gefühlt insgesamt weniger Verbote in der Öffentlichkeit. Manchmal erwarte ich – typisch Deutsch – dass jemand kommt und mir sagt, das Fahrrad können sie da aber nicht hinstellen. Ist auch noch nicht passiert.
  • Was die Freundlichkeit der Menschen angeht, zumindest in den Teilen des Landes, wo ich bisher gefahren bin, war es nicht so weit her. Ich grüße prinzipiell vom Fahrrad alle Leute oder winke den Leuten auf den Feldern zu, da kam bisher wenig Resonanz.
  • Die Einkaufsmöglichkeiten, speziell im flachen Land, sind sehr rustikal und entsprechen unseren Läden aus den 50er und 60er Jahren. Meist steht dann auch tatsächlich „Tante Emma“ hinterm Tresen.
  • Die junge Generation spricht sehr gut und gerne Englisch. Hie und da habe ich schon junge Leute getroffen, die sich auch mit der deutschen Sprache beschäftigen.
  • Estland ist exzellent bereisbar gerade auch mit dem Fahrrad.