Es ist ein brütend heißer Hochsommertag heute in Tallinn. Das Thermometer zeigt schon um 9 Uhr über 30 Grad. Ich radle die knapp 2 km vom Hotel zur Altstadt und bin überrascht welche Menschenströme bereits so früh am Sonntag unterwegs sind. Das Pflaster in der Altstadt ist nicht wirklich fahrradgeeignet und da mein „Blauer Elefant“ ja ohne Federgabel auskommt, bin ich froh dass es einen „Fahrradwächter“ gibt. Ich binde mein Fahrrad fest und erkunde gute zwei Stunden die Stadt, immer wieder höre ich mal in irgendwelche Führungen hinein, bewege mich aber nach freiem Gefühl. Die Stadt ist wirklich unbeschreiblich schön.

Durch einen Zufall komme ich zu einem orthodoxen Gottesdienst in der Alexander Nevski Kahedrale, da wird ein bisschen die russische Seele für mich spürbar.

Irgendwann bin ich so ermattet, dass ich mir in einem herrlich schattigen Innenhof einen Kaffee gönne. Später besorge ich mir in einer großen Shopping-Mall noch eine ordentliche Landkarte für den Westen des Landes.

Eine Stunde schaue ich mir das sonntägliche Treiben der Einheimischen am Strand an, bevor ich mich dann in den riesigen und super gepflegten Kadriorg-Park begebe. Nach dem Trubel in der Stadt ist das eine echte Oase der Ruhe, die ich dann auch mit überwiegend Einheimischen und wenig Touristen teile.

Morgen starte ich nach Westen um die nächsten Tage dann die beiden großen Inseln zu besuchen. Ich werde im Westen, bei vorhergesagtem gutem Wetter, häufiger das Zelt nützen. Also wenn mal ein Blog-Eintrag ausbleibt bin ich nicht verschollen, sondern außerhalb der WiFi-Welt.