Ein strahlend blauer Tag begrüßt mich heute morgen als ich Rakvere verlasse. Ich orientiere mich im Moment ja im wesentlichen an die estnischen Fahrradrouten, im Moment konkret der Nummer 1 bis Narva. Nachdem ich die Route gestern Nachmittag verlassen hatte musste ich heute morgen erstmal rund 30 km quasi zurück auf den 1er, das ging mal wieder nicht ganz so perfekt, aber irgendwie kommt man doch immer wieder auf die Spur.

Die Küste verändert sich nach Osten zu und wird mehr und mehr zur Steilküste, das war immer mal wieder auch im Hinterland spürbar, ein bisschen Wind kam dann auch entgegen, na ja und der eine oder andere Kilometer war etwas mühsam.

Als ich Kunda erreicht hatte, die angeblich hässlichste Stadt Estlands, mit einem riesigen Zementwerk und alles etwas grau, war ich wieder auf dem Weg mit der Nummer 1.

Ich hatte das Vergnügen für rund 6 km die stark frequentierte Hauptroute Tallinn – St. Petersburg befahren zu müssen, später führte die Route über Schotter auf eine Naturpiste. Mit rund 35 kg Gepäck wackelst du da schon mal und prompt rutschte mir das Hinterrad weg, gottseidank blieb ich auf den Beinen und die Packtaschen dämpfen schon mal den Ausrutscher.

Irgendwie stellte sich nach weiteren 25 km Piste ein wenig Unlust ein und als ich direkt auf das herrlich gelegene Saka Cliff Hotel zurollte, entschied ich mich am Sonntag schon um 16 Uhr Feierabend zu machen.

Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang traf ich einen „Artgenossen“ aus Schweden, der bereits seit vier Wochen durch Estland radelt. Er wählte die Variante Campingplatz in unmittelbarer Nähe des Hotels.

Morgen geht es an den östlichsten Punkt meiner Reise nach Narva, welches heute quasi das Ende Europas an der Grenze der russischen Föderation darstellt.

Kleiner Nachschlag noch zum Sonnenuntergang am Sonntagabend hier ganz im Nordosten Euopas.