Heute mal ein Post von der Mittagspause. Sitze in einem netten Restaurant und habe mir als Sonntagsmenü bestellt:
Salade de Chevre chaud, Truite Meineure, Creme Caramel et 1/2 litre vin Blanc de maison.
Wetter heute: kalt, sehr windig meist frontal, Stimmung/Moral (nach dem Menü) gut, kein Dauerregen, nur kurze Schauer (kann man ausweichen).
Ich habe jetzt so etwas wie ein liebliches Taubertal vor mir, entlang der Ouche und später der Bourgogne nähere ich mich dann Dijon (120 Tsd. Einwohner). Da ich heute keine Lust auf Großstadt habe werde ich Dijon „großräumig“ umfahren, mit grober Richtung Elsaß und Heimat.
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Individuelle Freiheit kann man nur genießen, wenn man weiß dass es ein Band gibt welches einen jederzeit zu einem Menschen zurückkehren lassen kann den man liebt.
Nach drei Stunden im Dauerregen habe ich in Autun die Grätsche für heute gemacht. Zum Ausgleich habe ich mich in einem ehemaligen Ursulinerkloster, mal wieder etwas komfortabler eingebucht. Nachdem Fahrrad und Ausrüstung und ich selber wieder sauber und trocken waren, bin ich durch Autun gebummelt, ein wirklich reizendes Städtchen, mit einer mächtigen Kathedrale. Irgendwann habe ich dann noch gut und ausgiebig gegessen und jetzt zum Abend hin zeigt sich sogar die Sonne ein bisschen. Vielleicht ist morgen wieder ein Tag um der Heimat näherzukommen. Mein Google-Maps sagt mir gute 600 km, sollen es mit dem Fahrrad auch 700 km sein, das ist eine überschaubare Übung. Also an alle zuhause, demnächst müsst ihr wieder mit mir rechnen.
Meine Stimmung ist wohl ähnlich, wie die unserer Nationalmannschaft. Es ist kalt, regnet, bergig, die Kilometer ziehen sich wie Kaugummi und kein Silberstreif am Horizont sichtbar.
Gestern habe ich in Creussy sur Somme in so einer Art „Heimbacher Mühle“ übernachtet, das war nett und gemütlich. Heute wollte ich eigentlich so bis Dijon fahren, da muss das Wetter aber noch einen trockenen Beitrag leisten.
Heute gönne ich mir eine lange Mittagspause und sehe mir das deutsche Spiel an. Ich bin jetzt in der Bourgogne angekommen und nähere mich unaufhaltsam der Heimat. Langsam geht mir Frankreich ein bisschen auf den Geist.