Stadtrundfahrt mit Besuch des legendären Sun Studios steht auf dem Programm heute.
Das Foto zeigt das Million-Dollar-Quartett im Sun-Studio – wer kennt die Vier ohne zu googeln !?
Zum frühen Abend gehe ich an der Riverfront (viel Baustelle) entlang bis zur Bass Pro Pyramid. In rund 100 m Höhe hat man einen gigantischen Blick über den Fluss und die Stadt.
Im Inneren der Pyramide ist ein riesiges Outdoorgeschäft – Globetrotter Frankfurt im XXXXL-Format und ein Hotel.
Fahre später mit dem Uber zurück zur Beale Street – Friday Night Streetlife – ein bisschen Livemusik im BB KingsClub und ein kurzer Abschiedswalk. So heiß die Nachmittage sind – die Abende mit 25 Grad sind schon der Hammer.
Morgen geht es auf die letzten 1000 Kilometer in Richtung New Orleans oder NOLA, wie es oft bezeichnet wird.
Heute ist mein 71. Geburtstag – habe vergessen mein Handy lautlos zu stellen – wache kurz nach Mitternacht auf (Deutschland 7:00 Uhr) und ganz viele Glückwünsche erreichen mich über WhatsApp. Vielen Dank dafür 🙏
Am Morgen (14 Uhr Deutschland) lese ich alle bei einem Frühstück in „The Arcade“, dem ältesten Café (1919) hier in der Stadt. Freue mich über jeden einzelnen Gruß und fühle schon ein wenig Heimweh dabei.
Später setze ich mich in den Main-Street-Trolley – eine alte Straßenbahn – und gucke mir die morgendliche Stadt auf bequemem Weg an.
Eine Auffahrt auf den Roof-Top des altehrwürdigen Hotels „ The Peabody“ muss ebenfalls sein – mit guter Übersicht über die Stadt. Leider ist die Riverfront DownTown eine einzige Baustelle.
Konnte aber ja gestern beim Ankommen von Norden her einige Kilometer den „Green Belt“ unmittelbar am MR nützen.
Buche mir einen einstündigen Guided-Walk durch Beale Street – es regnet und 30 Minuten später brennt die Sonne wieder.
Genehmige mir ein Bier im B.B. King-Club bei ganz guter Live-Music am Nachmittag. Ein weiteres Muß auf der Liste ist das Civil Rights Museum – exakt da wo Martin Luther King erschossen wurde.
Nach einem späten Mittagsschläfchen – ist ja Ruhetag – mache ich mich nochmal auf in die Beale Street – ist ungefähr 5 min zu gehen.
Checke wieder im BB King Club ein – Charly der Guide von heute Mittag hat mir das empfohlen.
Ist ein cooler Laden – Musik ist super – Drinks und Food auch. So geht mein Geburtstag dem Ende entgegen.
Covington TN – Memphis TN —> 82 km Gesamt: 1940 km
Letzter Tag auf dem Weg nach Memphis und den zwei Tagen Pause – incl. meinem Geburtstag.
Wie fast jeden Tag checke ich über Google die beste Location für breakfast. Heute ist es das One Way Café in Covington – ca. 1 Meile weg vom Hotel – aber fast exakt auf meiner Route.
Es ist ein wunderschöner Morgen als ich frisch gestärkt losfahre. Rund 75 km sind der Plan bis Memphis, dort wartet für 3 Nächte mein AirBnB – Downtown Memphis.
Die ersten 25 km geht es durch eine leicht hügelige und bewaldete Landschaft. Macht Spaß – vor allem ist es schön kühl.
Am Ende dieser Sequenz wartet wieder ein vierspuriger Highway in Richtung Memphis. Gut zu fahren auf dem breiten Streifen.
Als ich die ersten Vororte erreiche führt mich meine Route durch eines der vielen riesigen Einkaufszentren. Plötzlich ist mein Hinterrad wieder schwammig und gleich drauf platt.
Ich fluche heftig – aber das nützt nichts – schiebe an die „Gas-Station“ in dem Zentrum. Pumpe das Rad auf – eine Minute später wieder platt.
Habe keinen Bock in der prallen Sonne auf dem riesigen Gelände Platten zu flicken. Rufe mir einen UBER XL, der ist auch zehn Minuten später da und lasse mich mit meinem kompletten Equipment zum nächsten Bike-Shop fahren. Klappt auch – leider ca. 8 km zurück.
Bei Bikes Plus erhalte ich schnelle und professionelle Hilfe – der Chef empfiehlt mir den Reifen zu wechseln – da meiner doch ziemlich abgefahren ist. Nehme die Empfehlung nach dem vierten Platten auf dieser Tour an.
Fahre dann rund 30 km quer durch Memphis um irgendwann an der Riverfront anzukommen. Tolle Häuser und endlich zeigt sich der Fluss mal wieder.
Eine halbe Stunde später checke ich im „Funky Blues Shack“ – meiner Bleibe bis 10.6. ein.
Super Apartment – besorge mir ein paar Getränke im Supermarkt und komme an. Ganz wichtig ist die Wäsche meiner kompletten Ausrüstung.
Werfe den Plattenspieler an – passend zu Memphis —> Elvis und Blues.
Jetzt ist Pause – morgen werde ich 71 und bin sehr dankbar, dass es mir körperlich und materiell möglich ist, eine solche Tour zu fahren.
Dankbar bin ich auch für die Unterstützung durch meine Familie, allen voran natürlich meiner Frau Marion.
Gerade aber auch die vielen positiven Begegnungen und Hilfen entlang der Strecke auf diesen nunmehr fast 2000 km machen mich froh und dankbar.
Bummle eine erste Runde durch die Beale Street – der pure Wahnsinn – da musst du selbst nichts rauchen – da fällt genug ab.
Beschließe den Abend bei Gus‘s World Famous Hot & Spicy Fried Chicken – ein Muß in Memphis.
Tiptonville TN – Covington TN —> 138 km Gesamt: 1858 km
Strecke machen war die Tagesdevise. Grund dafür ist die geplante Ankunft in Memphis am Mittwoch. Ankünfte in Großstädten können manchmal sehr stressig sein – das möchte ich vermeiden bzw. reduzieren durch eine überschaubare Distanz am Mittwoch
Lecker gefrühstückt in Tiptonville geht es die ersten rund 85 km flach auf guten Straßen mit kaum Verkehr durch das Farmland von Tennessee. Die Temperatur am frühen Morgen ist mit rund 25 Grad sehr angenehm. Der „Blaue Elefant“ freut sich über sein neues Hinterrad und es rollt ziemlich flott.
Irgendwie aber auch ein bisschen langweilig. Weizen, Sojabohnen und Mais wechseln sich ab. Baumwolle konnte ich noch nicht erkennen – auch wenn mich „Cottonfields“ als Ohrwurm begleitet.
Als es beginnt heiß zu werden mache ich eine „Kühlungspause“ in einer großen Tankstelle – da gibt es so ziemlich alles was man braucht. Essen und Trinken und natürlich auch Restrooms. Meine kleine Pizza darf ich nicht bezahlen, habe leider nicht verstanden warum – habe mich aber herzlich bedankt.
Mein Garmintrack routet mich mal wieder in die Pampa. Ein Ranger auf einem Quad folgt mir und bittet mich umzukehren und den Highway 51 zu fahren. Er drückt mir noch zwei kalte Getränke in die Hand.
Ich folge seinem Rat. Nach der Einsamkeit heute Morgen, wird es jetzt stark belebt und laut. Allerdings kann man auf dem breiten Streifen rechts sehr gut fahren, man muß nur hellwach sein, da liegt ziemlich viel Gefährliches für die Reifen rum.
Ich bin also sehr froh als ich nach weiteren 50 km am Tagesziel im Quality Inn in Covington ankomme.
Das „Fahrradspiel“ beginnt wieder – aufs Zimmer – geht nicht. Wir haben auch nur noch Zimmer im ersten Stock. Ein bisschen hin und her und nach rund 10 Minuten checke ich in eine ebenerdige „Suite“ ein – da ist genug Platz für Alles.
Also heute tatsächlich keine Bilder von unterwegs – dafür ein Ankommens-Video. Der „Lawrence von Arabien-Look“ kommt meist so ab 13 Uhr zum Einsatz, wenn die Temperaturen deutlich über 30 Grad gehen.
Columbus-Belmont State Park KY – Reelfoot Lake TN —> 70 km Gesamt: 1690 km
Schöner Sonnenaufgang – bin sehr gespannt wie es heute weitergeht. Alles eingepackt für den Transport nach Paducah.
Hatte gestern Abend noch einen kurzen Kontakt mit Millie – die an einem Buch über den Mississippi arbeitet (als Fotografin) wenn ich es richtig verstanden habe. Sie kommt kurz vorbei um sich meine Reise erklären zu lassen.
Fahrrad und komplette Ausrüstung kommen auf Bills Van und um 8 Uhr rauschen wir ab nach Paducah KY, ungefähr 30 Meilen. Ich bin ein bisschen nervös, ob das klappen wird und ich mit Bill wieder zurückfahren kann.
Um 9 Uhr stehen wir vor dem ersten Laden – verschlossen !! Bill telefoniert mit dem Inhaber, der ihm mitteilt, dass er heute erst um 12 Uhr das Geschäft öffnen wird.
Wir fahren zum nächsten Laden – Bike World – öffnet um 10 Uhr – okay, gehen einen Kaffee trinken. Pünktlich zur Öffnung stehen wir vor dem Bike Shop – macht einen sehr professionellen Eindruck.
Ein junger Mann nimmt sich meiner Sache an, überlegt kurz, ob er den Freilauf reparieren soll/kann – bespricht sich mit einem Kollegen. Die Lösung ist – wie erwartet – ein neues Hinterrad – nach 45 Minuten ist der „Blaue Elefant“ wieder einsatzbereit. Ich freue mich total und werde heute Nachmittag weiterfahren.
Gegen 12 Uhr sind wir wieder zurück im CG – ich verabschiede mich herzlich von Bill, der sich ja wirklich maximal um mich gekümmert hat. Es ist unglaublich welche Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft mir in diesem State Park begegnet ist.
Um ca. 13 Uhr starte ich und bin relativ bald in meinem siebten Staat in Tennessee angekommen. Ca. 25 km fahre ich auf einer endlosen Geraden bevor ich bei Tiptonville den Reelfoot Lake erreiche.
Mein Tag (halber Radtag) endet in einem Motel am Rande des Sees. Der See ist vor ca. 200 Jahren bei einem mächtigen Erdbeben in der Region entstanden.
Ich habe heute ein AirBnB in Memphis ab 7.6. abends für ein paar Tage gebucht. Morgen und übermorgen ist also wieder ein bisschen „Strecke machen“ angesagt.
