Etappe 93 Bajo Caracoles – Estancia Villa Angostura
84 km – 100 hm / Gesamt: 1096 km
Mit Wolfgang Ambros im Ohr bin ich gestern Abend eingeschlafen: „Der Weg zu dir selber hört nie auf, hinter dir gehts abwärts vor dir steil bergauf“.
Ist irgendwie ein gutes Motto für das was gerade so bei mir passiert. Heute steht ein 50 km Team-Timing an, wenn der Wind nicht dreht werden wir kräftigen Schiebewind haben, bevor dann nochmal ca. 35 km auf unpaved roads anstehen, diese dann allerdings wieder in Richtung Westen und daher kommt der Wind.
Ich werde das Timing als Team mit J.R. fahren, er ist ein immer fröhlicher Typ aus Anchorage, der seit Cusco mitfährt. Wir sind ziemlich gleich in unserem Leistungsspektrum.
War cool heute Morgen, als ich im Busch war, ging gerade die Sonne auf. Das ist nicht beschreibbar, diese Weite und der Wind !
Um 8:00 ging es zum Zeitfahren. J.R. und ich haben uns prächtig verstanden und sind mit 36 km/h in einen unendlichen Horizont gefahren. Die Schnellsten waren – natürlich windunterstützt – mit mehr als 50 km/h unterwegs.
Gegen 12 Uhr haben wir in einem windgeschützten Tal die Estancia und damit unseren Campingplatz erreicht. Ein herrlicher Frühlingsnachmittag liegt vor uns, die Kälte und der Dreck der letzten Tage sind vergessen.
Frisch geduscht sind alle Fahrer gutgelaunt und sitzen mit einer Büchse Quilmes in der Hand entspannt zusammen.
In dieser Stimmung sind meine Ausstiegsgedanken für Sonntag natürlich weggeblasen. Mal sehen, wie mein „work in progress“ die kommenden Tage aussehen wird.