Etappe 88 – Lago Las Torres – Coyhaique
142 km – 1535 hm / Gesamt: 689 km / 6965hm
Mit der Aussicht auf den morgigen Ruhetag und einem richtigen Bett für zwei Nächte in Coyhaique ging es zeitig und bei trockenen Bedingungen auf der in diesem Teil von Chile sehr gut asphaltierten „Carretera Austral“ weiter nach Süden.
Bis zum Lunchtruck bei km 63 war „Timing“ angesagt, so dass mächtig schnell gefahren wurde. Ich lasse mich davon nicht gerne anstecken und habe mir meinen Platz gesucht und hie und da ein bisschen Windschatten genutzt.
Nach dem Mittagessen konnte man aus zwei Streckenoptionen wählen, einer etwas kürzeren (unpaved) und einer etwas längeren (paved).
Ich entschied mich für letztere und bin entlang gewaltiger Flüsse in Richtung Tagesziel geradelt. Lange Zeit ging es im Trend bergab mit allerdings permanentem Auf und Ab.
Nach insgesamt 90 km hatte ich einen ziemlichen „Hänger“, bin aber irgendwann wieder aus dem „Loch“ gekrochen. Sehr hilfreich war mir dabei der beginnende blaue Himmel und der damit verbundene Sonnenschein.
Den letzten Aufstieg vor Coyhaique gab es Schiebewind und eine imposante Abfahrt zur Stadt.
Die Campingsite liegt etwa 4 km vor der Stadt mit ca. 40' Einwohnern. Klares Thema für mich heute, kein Camping am Ruhetag.
Auf der Suche nach einem Hotel habe ich Alfred und Juerg getroffen und wir haben eine Runde durch das übersichtliche Zentrum mit dem Rad gedreht. Leider war in dem ausgeguckten Hostel nur noch ein geeignetes Zimmer frei. Ich bin einige Häuser weiter im Hostal Ely, einfach aber ebenfalls sehr ordentlich untergekommen.
Mir gelang es den Chef zu becircen uns mit seinem Van zum Campingplatz zu fahren, damit wir unser Gepäck aufnehmen können. Auspacken und Duschen, Schmutzwäsche in die Lavanderia nebenan und gegen 19:30 Uhr bin ich mit den Beiden (Alfred lebt am Bodensee – Juerg im Raum Zürich) in ein gutes Restaurant. Bei einem Steak und gutem chilenischen Wein haben wir einen interessanten Abend verbracht.
Beide gehören zu den starken Fahrern im Feld und wollen ihren 100% Status, d.h. jeden Meter zwischen Quito und Ushuaia gefahren zu sein, auf jeden Fall halten, Alfred hat noch sehr gute Aussichten auf den Gesamtsieg. In der Radwelt wird dies als „EFI“ bezeichnet und steht für „every f…… inch“.
Sagenhafte Aufnahmen und die Story drum herum wieder spannend!