Etappe 87 – Glaciar Collante – Lago Las Torres
78 km – 1400 hm / Gesamt: 547 km / 5430 hm
Es wurde wieder ein etwas feuchte Nacht, allerdings nicht in der unangenehmen Form des Vortages. Ich war schon sehr früh wach und bin gegen 6:00 Uhr knapp 20 Minuten durch den morgendlichen Regenwald hinauf zu einer Gletscherlagune gewandert. Natur pur – einfach nur schön.
Nach den üblichen Morgenroutinen sind wir gegen 9:30 Uhr aufs Rad gestiegen und durch eine absolut urwüchsige Landschaft an einem fjordartigen See entlang durch den Regenwald gefahren. Warum der Regenwald so heißt liegt im Sinne des Wortes !
Nach ca. 20 km kam ein knackiger Anstieg von etwa 600 Höhenmeter und ich hatte zu meiner eigenen Überraschung sehr gute Beine, so dass ich oben am Lunchtruck in einem Bereich ankam, in den ich fahrerisch nicht wirklich gehöre.
Es wurde bitterkalt und eine lange Abfahrt durch matschige Baustellen erforderte meine volle Aufmerksamkeit. Die letzten 30 Tageskilometer ging es auf gutem Asphalt ins Camp an den malerisch gelegenen Lago Torres.
Ein ständiger Begleiter sind riesige Rhabarberpflanzen rechts und links des Weges.
Nach dem Ankommen im Camp passiert eigentlich immer das Gleiche. Du suchst dir deinen Platz fürs Zelt, holst deine Sachen am Truck und baust auf und richtest dich ein. Heute gab es keine Duschen, so dass die Mutigen in den sicher sehr kalten See sprangen, dazu gehöre ich nun wirklich nicht. Also Katzenwäsche und schon ist es Zeit zum Abendessen.
Heute hatten zwei Personen im Team Geburtstag – Hilde aus Oslo und Tim aus Brisbane. Entsprechend fröhlich wurde auch gefeiert und ich saß lange mit dem norwegischen Team und einigen anderen in fröhlicher Runde zusammen. Dabei haben wir einige Flaschen sehr guten chilenischen Wein geleert. Beschwingt bin ich in mein Zelt gekrochen und habe schnell und tief geschlafen. Gottseidank war es wieder mal eine trockene Nacht, nur begleitet vom Rauschen eines Wasserfalls auf der anderen Seite des Sees, das ist ein wunderbares Geräusch zum Einschlafen