116 km / 698 hm / 7:20 h – Gesamt 3962 km / 24513 hm / 245:55 h

Meine beiden letzten großen Touren haben beide am 40. Tag geendet. Das war diesmal im Vorfeld schon klar, dass 40 Tage nicht reichen werden.

Heute ist Mittsommernachts-Vorabend und da wird auch im finnischen Lappland gefeiert. Ich bin hier auf einem schön gelegenen Campingplatz in Peurasuvanto in einer komfortablen Hütte gelandet.

Habe gerade exzellenten Lachs zu Abend gegessen, während um mich rum schon hektisch für die nachher an den Start gehende Karaoke-Party aufgebaut wird. Das Mädel an der Rezeption hat mir gleich beim einchecken gesagt, das es laut und lange werden wird. Was soll's, die Alternative wäre 50 km weiter gewesen, das musste nicht wirklich sein, zumal da bestimmt auch gefeiert wird. Ich gucke mir das mal bei einem Bier ganz relaxt an und dann Augenbinde und Ohrstöpsel und alles ist gut.

Unterwegs hatte ich heute erst einen Italiener getroffen, der ziemlich frustriert über die finnischen Verhältnisse war (Kälte und Kaffeepreise). Anmerkung für Honigbrummler: Könnte der Bruder des schwarzen Mannes von der Meraner Hütte sein !!! Er fährt die Radroute „Eiserner Vorhang“ ist aber erst ganz am Anfang, da muss die Frusttoleranz steigen, ich denke entlang der russischen Grenze wird es noch einige Entbehrungen geben.

Später habe ich in der Gegenrichtung ein nettes, junges Schweizer Pärchen getroffen, die seit Anfang April unterwegs sind. Sie fahren maximal 50 – 60 km am Tag, das ist wenig, ist mit Sicherheit aber eine Altenative zum „Kilometerschrubben“.

In Tankavaara gab es vor rund 150 Jahren den letzten Gold-Rush in Europa. Tatsächlich werden hier noch heute Meisterschaften im Goldwaschen ausgetragen. Gestern auf dem Campingplatz habe ich einen Schweizer gesprochen, der nächsten Sommer nach seiner Pensionierung, sich seinen Lebenstraum als Goldwäscher erfüllen will und gerade auf Vorbereitungstour ist. Auch 'ne coole Geschichte.

Entlang der E 75 ist die Infrastruktur deutlich besser als in Nordschweden und Nordnorwegen. Alle 25 bis 30 km gibt es irgendeinen Kiosk mit leckeren Dingen zum Essen und vor allem Kaffee. Irgendwie habe ich mich an diesen Refill-Filterkaffee gewöhnt.

Langsam aber sicher nähere ich mich wieder dem Polarkreis, diesmal allerdings von Norden kommend.