71 km / 1352 hm / 4:45 h – Gesamt 3589 km / 22219 hm / 222:48

Morgens gab es noch Regen in Honningsvåg, im Laufe des Tages klarte es auf und blauer Himmel zeigte sich. Gegen 15:00 Uhr hielt mich nichts mehr und ich machte mich auf den Weg mein Ziel zu erreichen.

Es war der optimale Tag. Nach einer Stunde anspruchsvoller Fahrt sah ich das Kap in der Ferne winken, allerdings ging es nochmal bis fast auf Meereshöhe hinab um schließlich im finalen Anstieg nach einer knappen weiteren Stunde und rund 35 km und ca. 700 Höhenmetern ganz oben in Europa anzukommen.

Als mich die freundliche Dame an der Zahlstation beglückwünschte und mir freie Zufahrt gewährte war ich tatsächlich mit meinem „Blauen Elefanten“ am nördlichsten Punkt Europas angekommen.

Die Emotionen suchten sich ihren Weg und ich heulte erstmal glücklich vor mich hin.

Ein strahlender Nachmittag mit fantastischem Licht, völlig windfrei und mit einer sehr übersichtlichen Anzahl an Touristen. Das hatte ich mir in meinen kühnsten Vorstellungen so erhofft und jetzt war es Realität.

Die Fotos am Globus sind ein Muss und klar, dass man als Radfahrer auch Fotoobjekt für den einen oder anderen Touristen ist.

Viktor kam ungefähr eine Stunde später und wir freuten uns über unsere Zufallskameradschaft seit Vilhelmina in Schweden. Bei einem Schnäpschen und einem Kaffee verabschiedeten wir uns. Er fährt morgen früh zeitig mit den Hurtigruten nach Süden, ich im Laufe des Nachmittags nach Norden.

Die gut zweistündige Rückfahrt genoss ich bei herrlicher Abendstimmung mit schnell abnehmenden Temperaturen, auch in dem Bewusstsein, dass ca. 50 Busse die mir entgegenkamen gut 2000 Leute zur Mitternachtssonne nach oben karrten.

Jetzt gegen 23:30 Uhr im Hotel bin ich dankbar und glücklich, dass ich diese Tour in den letzten fünf Wochen gesund und ohne Probleme erleben durfte und mir damit meinen Traum von der Durchquerung Europas in zwei Teilen von Gibraltar zum Nordkap, mit eigener Muskelkraft, erfüllt habe.