140 km / 742 hm / 8:15 h – Gesamt 3158 km / 18132 hm / 194:07 h
Über die Brücke und du bist im nächsten Land. Finnland gibt mir sofort Kraft und Motivation zurück und auch den Euro.
Ein kleines Frühstück in Karesuvantoo, der Grenzstadt Karesuando gegenüber und ich glaube es nicht, kein Wind.
Auch wenn plötzlich einige gefrorene Regentropfen auf meinen Helm klopfen, ich habe wieder gute Beine.
Aber es kommt noch besser, wovon ich hunderte von Kilometern in Schweden immer wieder geträumt habe, nach 30 km taucht rechts ein nettes Lappenhäuschen auf und es gibt warme Lachssuppe und Pfannkuchen und Kaffee. Die Stimmung steigt weiter. Mal sehen was der Tag so bringt !!
Unterwegs traf ich Mathias, einen jungen Schweden, mitten auf einer langen Geraden, der vor einigen Tagen am Nordkap gestartet ist. Als ich ihn fragte, wohin ? Kam als Antwort: China !!! Das hat mich schier umgehauen.
Wenige Kilometer später bin ich auf meinen ersten Unfall gestoßen, einer dieser Monstertrucks hat einen PKW förmlich zermalmt, in beiden Richtungen kein Vorbeikommen und lange Schlangen. Ich drängelte mich mit dem Rad durch, war nicht lustig !
Bei km 100 heute sitze ich kurz vor der norwegischen Grenze und speise vorzüglich zu Abend (Lachs mit Kartoffelbrei). Es ist ein wenn auch kalter, so doch trockener und vor allem windarmer Tag den ich gerne nutze. Die Beine sind immer noch gut, so dass ich eventuell bis Kautokeino fahre oder ggf. Station im Wald mache. Ergibt sich irgendwie wohl von selbst.
Vom Abendessen weg bin ich noch rund 40 km bis kurz vor Kautokeino gefahren und habe auf einem schön gelegenen Zeltplatz eine kleine Hütte bezogen. Die Zeltplatzchefin schürt mir gerade (kurz vor 22 Uhr) die Sauna an und ich werde meine Knochen aufwärmen. In meinen Packtaschen ist alles tiefgekühlt.
Es war ein cooler Radtag, gekrönt durch eine wirklich sonnendurchflutete Fahrt in den Abend hinein mit unwahrscheinlich weiten Ausblicken. Ganz nebenbei habe ich heute eine Drei-Länder-Tour gefahren, in Schweden gestartet, durch Finnland durch (100 km) und jetzt in Norwegen geendet.
Viktor aus Bad Bentheim, der gestern schon die Nachbarhütte in Karesuando hatte, trifft witzigerweise auch hier ein und bezieht wieder die Nachbarhütte. Wir tauschen uns seit einigen Tagen aus, fahren aber jeder unser eigenes Ding.
Wie Du siehst, Gudy, gibt´s Leute die noch ein gutes Stück wahnsinniger sind als Du!
Ist beruhigend, was? 🙂
Hi Günter, na wenigstens hast Du laut dem Bild mit dem Tacho angehalten, um Deine Fahrleistung zu dokumentieren! 😉
Lg
Florian
Günter,
ich schätze mal, daß Dich ein Ziel China nicht so reizt.
Tippe da eher auf die Transamericana Alaska – Feuerland. So auf 2 Etappen und vielleicht Venezuela und Kolumbien auslassen?
Kannst ja mal drüber nachdenken, wenn Du am Sonntag übers Meer schaust. Denn hinter dem Nordpol geht es weiter;da liegen noch weitere Herausforderungen für Dich.
Pass ja auf, daß Dir die Laster nicht zu nahe kommen !
Viel Glück auf den restlichen 400 km.
Hansarthur
Tolle Bilder und Berichte zu jeder Station. Ich Cycle hier im „fernen“ Kanada vicariously Through you 🙂 – ich bin mächtig stolz und die Kanadier schauen mich regelmäßig ungläubig an wenn ich von meinem topfitten dad Berichte 🙂 !
Ich freue mich dass es so viele positive Momente und Erlebnisse gibt, schön auch dass du gesundes vikinger essen ausfindig machst.
Genieße deine ganz private Ziel Einfahrt und Take in the North Cape energies!
Viel Spaß im hohen Norden – Alaska Feuerland ist sicherlich eine Überlegung Wert 🙂 egal auf welche Art und weise man das erlebt.
Julian
Günter,
welch ein Kommentar vom Filius!!
Das gibt Dir einen gigantischen Energieschub – vermute ich mal.
Aber komm jetzt ja nicht auf die Idee, die ganze Strecke nochmals zurück zu radeln. Und der Nordwind könnte sich auch mal zu einem ekeligen Seitenwind ändern.
Geniesse Deine letzten kms, egal wie´s Wetter wird.
Hansarthur