111 km / 545 hm / 8:08 h – Gesamt 3018 km / 17390 hm / 185:52 h
Zeitiger Start kurz vor sechs Uhr in einen sonnigen und sehr frostigen Morgen. Die letzte Etappe in Schweden stand auf dem Programm. Es wurde mir sehr schnell klar, dass dies heute ein anstrengender Radtag werden würde.
Es blies ein böiger Sturmwind von Nord/Nordost und packte mich so frontal, dass mein Tacho manchmal nicht einmal 10 km/h anzeigte. Über den Tag verteilt kam ich auf einen 13er Schnitt, das bin ich in guten Zeiten auf solchen Distanzen gerannt. Zu dem Wind und der Kälte kam das zwar nicht steile, aber ewige Auf- und Ab, sowie auf gut einem Drittel der Strecke, der maximale „Bremsasphalt“ und anfangs noch ein paar kurze kräftige Schauer
Zwei schwedische Jungs die mir nach rund 60 km begegneten berichteten von einem so exzellenten Rückenwind, dass sie kaum zu treten bräuchten.
Ich habe mich durchgebissen und Karesuando, den letzten Ort in Schweden erreicht. Ich bin jetzt ziemlich genau drei Wochen in Schweden gefahren und wirklich froh dieses unendliche Schweden „geschafft“ zu haben. Jetzt der kurze Abstecher nach Finnland und dann der „Einkehrschwung“ nach Norwegen.
Von meiner Campinghütte aus sehe ich die Grenzbrücke, dort steht auch erstmals ein Schild mit dem Hinweis „Nordkap 434 km“. Nach meiner Rechnung sind es es noch rund 500 km, aber was soll's in dieser Dimension sind ein paar Kilometer rauf oder runter gerade egal.
Kurz vor Karesuando habe ich dann mit meinem letzten Schluck Cola auf die 3000er Marke getrunken.
Zu sehen gab es eigentlich gar nichts unterwegs. Rentiere und Elche haben schon ein paar Tage Pause. Kurz bevor der Kirchturm von Karesuando auftauchte – hier steht die nördlichste Kirche Schwedens – hat sich eine imponierende Wasserlandschaft aufgetan, das war's aber dann auch, bei rund 400 Einwohnern gibt es so gut wie keine Struktur nach unseren Maßstäben.
Ich habe im lokalen „Landkrafthandel“ mein Abendessen und Verpflegung für morgen besorgt und werde versuchen, die heute verbrauchten „Körner“ wieder aufzubauen.
Interessant ist vielleicht noch, dass es hier vor einigen Jahren mit – 50 Grad so eine Art schwedischen Kälterekord gegeben hat. Vielen Dank mir war es heute einstellig Plus schon kalt genug.
WOW, 3000 km, hammerhart Günter!
Auf den letzten 1000 km warst Du genauso schnell wie Deine 2000er Karte aus Höga Kusten, die heute hier ankam. Danke dafür.
Und die unterschiedliche Restdistanz betreffend: da muß es sich ja wohl um 2 verschiedene Routen handeln.
Egal -am Wochenende wirst Du ankommen. Toll.
Dann wärm Dich mal schön auf in der Einöde.
Gruss Hansartgur
Hi Günter,
Glückwunsch zum 3000er! Zum schwedischen Kälterekord habe ich eine Anmerkung, aber lass Dich bitte dadurch nicht entmutigen, durch Finnland zu fahren…
Was ist echte Kälte ? Alles eine Frage der Einstellung!
+10°C Die Bewohner von Mietwohnungen in Helsinki drehen die Heizung ab,
Die Lappen (Bewohner Lapplands) pflanzen Blumen
+ 5°C Die Lappen nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch über den
Horizont steigt
+ 2°C Italienische Autos springen nicht mehr an
O°C Destilliertes Wasser gefriert
– 1°C Der Atem wird sichtbar. Zeit, einen Mittelmeerurlaub zu planen.
Die Lappen essen Eis und trinken kaltes Bier
– 4°C Die Katze will mit ins Bett
-10°C Zeit, einen Afrikaurlaub zu planen. Die Lappen gehen zum schwimmen
-12°C Es ist zu kalt zum schneien
-15°C Amerikanische Autos springen nicht mehr an
-18°C Die Helsinkier Hausbesitzer drehen die Heizung auf
-20°C Der Atem wird hörbar
-22°C Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Schlittschuhlaufen
-23°C Politiker beginnen die Obdachlosen zu bemitleiden
-24°C Deutsche Autos springen nicht mehr an
-26°C Aus dem Atem kann Baumaterial für Iglus geschnitten werden
-29°C Die Katze will unter den Schlafanzug
-30°C Kein westliches Auto springt mehr an, aber die Russischen, weil
die die Motoren laufen lassen und Wodka trinken
-31°C Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen. Lapplands
Fußballmannschaft beginnt mit dem Training für den Frühling
-35°C Zeit ein zweiwöchiges Bad zu planen. Die Lappen schaufeln den
Schnee vom Dach
-39°C Quecksilber gefriert. Zu kalt zum denken. Die Lappen schließen den
obersten Hemdenknopf
-40°C Das Auto will mit ins Bett. Die Lappen ziehen einen Pullover an
-44°C Mein finnischer Kollege überlegt, evtl. das Bürofenster zu schließen
-45°C Die Lappen schließen die Klofenster
-50°C Die Seelöwen verlassen Grönland. Die Lappen tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge
-70°C Die Eisbären verlassen den Nordpol. An der Universität von Rovaniemi
(Lappland) wird ein Langlauf-Ausflug organisiert
-75°C Der Weihnachtsmann verlässt den Polarkreis. Die Lappen klappen die Ohrenklappen an den Mützen herunter
-120°C Alkohol gefriert. Folge davon: Die Lappen sind sauer
-268°C Helium wird flüssig
-270°C Die Hölle friert
-273°C Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung der Elementarteilchen. Die Lappen geben zu: „Ja, es ist etwas kühl, gib mir noch ´nen Schnaps zum lutschen.Und jetzt kennst du den Unterschied zwischen Lappen und Waschlappen!!!
Guten Morgen, Günter!
Nach dem Lesen der mail von Stefan Schlett geht es einem doch gleich viel besser, hoffentlich Dir auch, da Du Dich immer wieder mit der Kälte rumschlagen mußt. Ganz schlimme Bedingungen, die Du beschreibst. Zum Glück ist das Ziel nicht mehr allzu weit entfernt. Für diese so schweren 5oo km alles Gute, vielleicht sind es doch nur 434 km. Deine SMS kam pünktlichst ins Meeting und wurde von Franz verlesen, sonst hier soweit alles ok. Auch hier tut sich der Sommer sehr schwer.
Dir weiterhin guten Mut, Kraft und Energie für das letzte Teilstück und viele Grüße
von Hedemarie und Rolf