119 km / 896 hm / 7:36 h – Gesamt 1843 km / 9905 hm / 111:32

Ein vollkommen trockenes Zelt einzupacken zeugt von sehr guten Wetterbedingungen. Tatsächlich strahlt die Sonne vom Himmel, bei herrlich frischer Luft. Und das Beste ist, im Moment sieht es nach dauerhaft schönem Wetter aus.

Mit Martin, dem Platzbesitzer, super gut gefrühstückt. Kurz noch mit einem rumänischen Radler gesprochen, der am 6. April in Bukarest gestartet ist und das gleiche Ziel hat wie ich. Es gibt also noch mehr so „Radnomaden“ wie mich. Allerdings hatte der Kollege gerade ein echtes Tief. Das kommt vor bei so langen Dingern, da muss man irgendwie durch.

Jetzt nach rund 50 km Berg- und Talfahrt im Hinterland der Küste immer parallel zur E 4 muss ich mal eine Pause machen. Runde 30 km weiter komme ich in Hudiksvall an. Eine kleine Hafenstadt, die mich aber nicht besonders in ihren Bann schlägt. Ich genehmige mir zwei exzellente Capuccini bevor ich mich auf den Weg in einen langen Abend mache.

Ich werde heute mit „offenem Ende“ fahren und mal sehen was sich so ab 20 Uhr / 21 Uhr zum Übernachten anbietet. Gegen 19 Uhr bot sich die Möglichkeit an einem herrlichen See im Umfeld zweier Wohnmobile aus der Schweiz mein Zelt wieder aufzustellen, zum einen war es mir etwas zu früh, zum anderen hatte ich das Gefühl so sehr erfreut waren die nicht über mein Ansinnen.

Also weiter gen Norden. Irgendwann stürzte ich mich auf die E 4, das ist die Hauptroute nach oben, die aus meiner Sicht, zumindest in dem Bereich hier, sehr gut zu befahren ist (mit relativ breitem Seitenstreifen). Da erinnere ich mich mit Grausen an Teilstücke in Spanien bzw. in Lettland im vergangen Sommer, wo die Feindberührung (sprich LKWs) deutlich intensiver war.

Plötzlich war es dann soweit, es gibt immer den Moment, wo sich das Thema Übernachtung entscheidet, Diesmal wurde es ein Bauernhof etwa 1,5 km abseits der E 4, wo ich eine ziemlich neue Hütte gegen 21 Uhr bezogen habe.

Jetzt sitze ich auf der Veranda, kämpfe erstmals auf der Tour ein wenig mit den Moskitos, und mache meine Hausaufgaben.

Das einzige was mir heute fehlt ist ein Bier, habe ich verpeilt unterwegs einzukaufen und der Bauer hat mir deutlich erklärt, dass er keines hat, Himbeerbrause hatte er, auch gut. Gerne hätte ich so ein gutes tschechisches Bier, wie gestern in Ljusne beim Plausch mit Martin.

Was das Thema Licht angeht, also dunkel (kann man eigentlich so nicht sagen) wird es gegen 23:30 und hell ist es so um 2:30 wieder.