Nach sehr angenehmer und ruhiger Überfahrt bin ich pünktlich in Göteborg angekommen. Meine Kabine teilte ich mir mit einem sehr netten norwegischen Motorradfahrer, der gerade von einem Motorradtrip von Molde nach Istanbul auf dem Heimweg ist. Es beruhigt mich immer, dass es auch in anderen „Disziplinen“ Verrückte gibt.

 

Wie es sich gehört bin ich als einziger Radler auf der Riesenfähre als Erster aus dem Rumpf hinausgefahren.

In aller Ruhe bin ich am Kai entlang in Richtung Zentrum geradelt, habe mich mit schwedischen Kronen eingedeckt (100 skr = rd. 10 €) und mir erstmal in einem gemütlichen Café ein kleines Frühstück gegönnt.

Der nächste Tagesordnungspunkt war die Quartiersuche. Meine Internetrecherche führt mich auf die Seiten der sogenannten „Vandrarheme“, ' das ist in Schweden eine gelungene Mischung aus Hotel, Hostel und Jugendherberge.

Ziemlich zentrumsnah habe ich mich für zwei Nächte im „Slottskogens Vandrarhem“ einquartiert. Ich habe ein prima Zimmer (nagelneu), die Leute sind total nett und alles drumherum ist sehr passend. Es ist lange her, dass ich mein Bett selbst bezogen habe, hat aber geklappt (ich war schließlich bei der Bundeswehr).

Pfingstmontag gibt es in Schweden wohl nicht, die Leute gehen alle ihrer Arbeit nach. Auf einer ersten Runde durch die Stadt (rd. 500 Tsd. Einwohner) habe ich mir mit dem Rad einen groben Überlick verschafft. Die Stadt kann man wohl eindeutig als maximal fahrradfreundlich bezeichnen, breiteste Radspuren und absolute Vorfahrt. Die Autofahrer gucken ganz merkwürdig, wenn man zögerlich an einen Übergang heranfährt. Na ja, sicher ist sicher, da gucke ich lieber zweimal.

Zum Ullevi-Stadion musste ich natürlich auch, wer von den Lesern weiß, welche schwedische Fußballlegende als Denkmal vor dem alten Stadion steht, hat nach meiner Rückkehr einen Capuccino verdient (den kennen wahrscheinlich nur noch die „Alten“).