Category: ARCHIV RADTOUREN


Vom Fährterminal sind es ca 10 km bis in das Städtchen Port Hardy. Ich erledige einige Einkäufe und mache mich auf Vancouver Island auf den Weg nach Süden.

Regenwald ohne Regen geht nicht und so fängt es sehr bald zu sprühen an. Mal stärker, mal weniger stark. Der Unterschied zu den Regentagen weiter nördlich ist die Temperatur, es hat um die 15 Grad.

Gegen 20:30 Uhr beginne ich nach einem Übernachtungsplatz Ausschau zu halten, hier auf Vancouver Island ist es um 22 Uhr wieder finster.

Etwas unterhalb des Island Highways finde ich direkt am Nimpkish Lake ein ordentliches Plätzchen.

Ein Pärchen aus Nanaimo, die in der Nähe mit einem Trailer stehen, erzählt mir, dass hier in den Sommerwochen die Hölle los ist, da der See (ca. 30 km lang) hervorragende Wind- und Kitesurfbedingungen hat.

Um 22:00 Uhr bin ich im Schlafsack. Ich will morgen zeitig weiter in Richtung Campbell River.

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Heute geht es endlich weiter. Um 20:00 Uhr startet mein Schiff auf die B.C. Inside Passage nach Port Hardy.

Habe lange geschlafen – beim Frühstück mit einem australischen Pärchen geschwätzt.

Mary vom Eagle Bluff ist total nett. Ich kann mein ganzes Gerödel im B&B lassen bis heute Abend.

Vor der Tür treffe ich Stefan und Rainer, zwei deutsche Radler, die auch in Anchorage gestartet sind, von Ihnen hatte ich schon gehört. J.R. hatte sie auf seinem Heimweg getroffen und Liz und Charlie waren auch mit ihnen zusammen ein Stück gefahren.

Wir schwätzen im Cowpuccino ein bisschen und dann machen sich beide auf den Weg. Sie wollen Richtung Banff und später auch weiter an die US-Küste und bis Las Vegas. Zeitraum bis September.

Gönne mir noch ein wenig Sushi an der Waterfront. Der Nachmittag versinkt im Regen von Prince Rupert, so dass ich sehr froh bin die Zeit bis zur Fähre im Eagle Bluff trocken überbrücken zu können.

Gegen 5 p.m. werde ich mich in voller Regenmontur auf den 5 km langen Weg zum Fährterminal machen.

Die Aussichten morgen Nachmittag in Port Hardy sind ein bisschen besser.

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Langsam werden meine Beine zappelig vom Nichtstun. Das einzige Schiff geht halt leider erst morgen Abend.

Ziehe heute um in ein B&B – heißt Eagle Bluff Lighthouse – direkt an der Waterfront, total schön da.

Im Moment regnet es wieder mal mächtig, das gehört zu Prince Rupert fest dazu. Es ist einer der regenreichsten Plätze im Nordwesten von Kanada.

Später werde ich einige Einkäufe tätigen und mal wieder den Luftdruck in meinen Reifen checken. Ist garnicht so einfach, die US- und kanadischen Systeme sind mir ein bisschen rätselhaft. Habe aber bisher immer jemand gefunden der mit geholfen hat.

In der Tat wurde mir in einem Reifenhandel (Auto wohlgemerkt) super freundlich geholfen. Ich stelle mir gerade vor, wie ein Ausländer ein bepacktes Fahrrad bei einem deutschen Reifenhändler in die Werkstatt schiebt !!!!

Nachmittags bin ich ein wenig herum geradelt. In Dolly’s Fish Market habe ich mich für den Trip mit der Fähre morgen gestärkt.

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Um 11:30 Uhr startet meine Tour zu den Grizzlies. Die „Inside Passage“ ist ein schickes Boot für rund 100 Personen und etwa zu 2/3 besetzt.

Es ist ein perfekter Tag, das Wetter ist ausgezeichnet. P.R. ist einer der regenreichsten Plätze in Kanada, aber heute bleibt es trocken.

Wir fahren rund 7 h durch die unzähligen Inlets, Buchten und Verzweigungen.

Natürlich sehen wir Grizzlies, aus sicherer Entfernung vom Schiff aus. Trotzdem nahe genug und die an Bord verfügbaren Ferngläser zeigen die Details. Ein Pärchen trottelt spielerisch dahin, ab und zu raufen sie ein bisschen, später fordert die Natur ihr Recht und sie zeigen uns einen „live-act“.

Die Fotos sind keine Fakes, mit dem IPhone kann ich in dieser Qualität nicht liefern. Habe mir vom Kapitän einige geben lassen, die er mit einem Super-Tele geschossen hat.

Kurz vor Prince Rupert gab es noch eine Flugshow von ca. 30 Seeadlern, die wissen wenn das gelbe Boot reinkommt, da gibt es was zu futtern. Der Hammer 👍

War ein wirklicher toller Ausflug – natürlich wirst du nach sieben Stunden maximaler Landschaft und Natur auch etwas müde.

Für morgen habe ich mir noch ein neues Quartier im Eagle Bluff B&B direkt an der Marina besorgt. Im Pioneer hätte ich für die letzte Nacht in ein 4er-Zimmer umziehen müssen, was ich nicht wirklich wollte.

Pech hatte ich gestern, als ich mit Schrecken bemerkt habe, dass ich wohl eine meiner Kreditkarten verloren habe. Dumm gelaufen – Karte sperren lassen. Nochmal sollte es nicht passieren, dann könnte es eng werden mit der Geldbeschaffung.

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Lange Ausschlafen, warm Duschen, ausgiebig Frühstücken, das sind die Unterschiede zu einem Radtag.

Habe ein bisschen Prince Rupert erkundet, das ganze Wochenende ist „Seafest“, da wird jede Menge auf der Straße geboten. Von Hockey- und Soccerturnieren für die Kids über jede Menge zu essen, von all den unterschiedlichen Nationalitäten hier in Prince Rupert. Alles ziemlich laut mit viel Remmidemmi bis hin zu einem „Beergarden“ mit sehr viel Alkohol.

Für Sonntag habe ich mir einen Tagesausflug auf eine nahegelegene Insel gebucht, auf welcher garantiert Grizzlies zu beobachten sind.

Am Nachmittag bin ich ein wenig aus der Stadt hinausgeradelt und habe eine wunderschöne, etwa 1 1/2 stündige Wanderung auf einem Trail im Regenwald gemacht. Leider war an den „Butze Rapids“ gerade Low Tide, sodaß die Stromschnellen jetzt nicht ganz so „amazing“ waren, wie beschrieben.

Lasse jetzt gleich den Abend mit lokaler Seafood ausklingen. Auf dem Heimweg werde ich sicher auch noch ein Bier im oben erwähnten Biergarten trinken.

Die kleine lokale Brauerei macht u.a. ein „Spruce Dog“ genanntes Bier, da werden die jungen Triebe der Küstenfichte mit verarbeitet.

Aus Spruce wurde schon zu Goldgräberzeiten Bier gebraut.

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