Category: ARCHIV RADTOUREN


In meinem Zelt hatte ich heute Morgen 2 Grad Celsius. Mein Fahrrad und meine am Rad verbliebene Ausrüstung war gefroren. Mein Schlafsack hat sich wieder bewährt – kuschelig warm.

Ein glasklarer und strahlend blauer Morgen erwartet mich. Nach einer Meile sehe ich ihm zum ersten Mal, seine Majestät Denali, seit vierzehn Tagen hatte er sein Haupt verhüllt und jetzt entfaltet er seine ganze Pracht, der höchste Berg Nordamerikas.

Nach drei Meilen verlasse ich den Parks Highway und rolle ins Paradies von Elaine Dinneford. Eine knapp 70jährige Lady wohnt hier alleine mit 19 Alaskan Huskies in einem coolen Haus mit unendlichen Ausblicken.

Wir füttern die Hunde zusammen, dann wird mir jeder einzelne vorgestellt und ich muss sie alle streicheln. Unglaublich – einige von Ihnen sind älter gewordene Teamhunde von Iditarod-Mushern.

Ich verbringe den ganzen Vormittag mit Elaine, wir frühstücken zusammen und reden über Gott und die Welt.

Eine meiner bisher schönsten Begegnungen auf meinen vielen Touren der letzten Jahre.

Schweren Herzens fahre ich zurück auf den Highway und werde in den nächsten Stunden dafür mit dem unendlichen Panorama, des langsam näher kommenden Riesen, belohnt.

Gleich beim Losfahren meldet sich der Wind und signalisiert mir, mal heftig – mal weniger heftig, dass wir heute keine Freunde werden. Gegen 18 Uhr reicht es mir und ich nehme ein Zimmer im Trapper Creek Inn. Glück gehabt, die Lady war gerade dabei Feierabend zu machen.

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Guter Start in den Tag beim Frühstück mit Jessica und Mark. Besser hätte ich nach dem Aufenthalt in Anchorage nicht meine Tour beginnen können.

Gegen 9 Uhr mache ich mich auf den Weg in meinen ersten echten Radtag hier in Alaska. Die ersten 25 km waren super auf einem tollen Bike-Path.

Später ging es auf dem breiten Standstreifen des vielbefahrenen Highways bis nach Wasilla. War jetzt nicht wirklich prickelnd, aber es ging voran. Aktuell mache ich Pause in einem Starbucks.. Mal sehen was der Nachmittag bringt.

Das Wetter heute ist okay – bewölkt um die 12 Grad mit mäßigem Wind.

In Houston habe ich mir ein Eis gegönnt. Eher unspektakulär ging es mäßig auf und ab auf dem Parks Highway. Houston und Willow, die beiden einzigen „Ansiedlungen“ hinter Wasilla, haben jeweils so um die fünf Häuser im „Zentrum“.

Rund 100 km sollten genug sein für den ersten richtigen Biketag und so habe ich jetzt mein Zelt am Willow Creek auf einer Campsite stehen.

Just als mein Zelt stand rief mich eine Kontaktadresse von warmshowers.org an und lud mich für eine Nacht ein. Das habe ich leider ablehnen müssen – allerdings bin ich morgen zum Frühstück eingeladen. Auch nicht schlecht.

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Am Vormittag habe ich noch einige Kleinigkeiten in einem Drugstore besorgt. Anschließend wurde das Fahrrad beladen und die gesamte Ausrüstung fixiert.

Mein heutiger Tagesstopp ist nur rund 30 km von hier, so dass ich es sehr entspannt angehen lasse. Jeanne und J.R. haben mich noch ein Stück begleitet und das Abenteuer hat begonnen.

Dann heißt es Bye Bye – thank you so much Jeanne and J.R. for hosting me three days in your wonderful house 👍❤😂.

Auf gutem Fahrradweg entlang eines vielbefahrenen Highways erreiche ich mein heutiges Ziel. Ich bin eingeladen von Jessica und Marc in ihrem schönen alten Häuschen in Eagle River zu übernachten. Jessica habe ich vor einem Jahr auf der Postcrossing-Plattform im Internet kennengelernt.

Wir verbringen einen super netten Abend zusammen. Jessica hat ein leckeres Dinner gezaubert und ich schlummere in meinen nächsten Radtag hinein.

 

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10. Mai 2018

Heute Vormittag habe ich mein Equipment den Fahrradtaschen zugeordnet und ein erstes System für die Tour geschaffen. Dies gilt es in den nächsten Tagen auf den täglichen Gebrauch zu optimieren.

Gegen Mittag haben wir einen Ausflug (mit dem Auto) auf dem Seward-Highway nach Süden unternommen. Am Cook-Inlet entlang sind wir bei starkem Wind und teilweise heftigem Regen auf die Kenai-Peninsula gefahren.

Habe meine ersten Bären, Wölfe und Elche gesehen, allerdings in einem Wildlife Reservat. Später waren wir im Aleyska-Skigebiet, den Hausbergen von Anchorage.

Bei mittleren einstelligen Temperaturen und kräftigem Regen war eine wärmende Pause im Bakery-Shop sehr angenehm. Ein gewisser deutscher Einfluss ist nicht zu übersehen 😜

Morgen geht es erstmals aufs Fahrrad, wenn auch nur knapp 40 km nach Norden zu meinem nächsten Stopp bei Familie Taft in Eagle River.

Den Abend verbrachten wir in einem exzellenten Seafood-Restaurant mit bestem Blick auf den Knik-Arm und den Mount Susitna.

09. Mai 2018

Nach dem herzlichen Willkommens-Dinner gestern Abend mit Jeanne und J.R. war ich irgendwann reif fürs Bett.

Entsprechend zeitig bin ich heute aufgewacht. Es wird ein bis zwei Tage dauern um die zehn Stunden Zeitdifferenz auszugleichen.

So sieht der erste Morgen aus meinem Zimmer bei den Beiden aus.

Nach einem entspannten Frühstück habe ich das Rad ausgepackt und zusammengebaut. J.R. hat eine komplett eingerichtete Fahrradwerkstatt, so dass dies mit dem richtigen Werkzeug schnell erledigt war.

Ein erster Rundtrip (mit dem Auto) in Anchorage sorgt für ein bisschen Überblick. Alle notwendigen Einkäufe sind erledigt.

Gegen 21 Uhr werde ich so müde, dass ich fast im Sitzen einschlafe. Mein erster Tag hier in Alaska geht erwartungsvoll zu Ende